Training & Wettkampf

Buch: Sink, Float or SWIM

Wie performen wir am besten?

Höchstleistung steuern

Es ist schon eine Weile her, dass ich das Buch „SINK, FLOAT or SWIM“ gelesen habe. Mir gefiel die Analogie des Titels zum Schwimmen. Nun sind mir meine Unterlagen wieder in die Hände gefallen, die ich mir damals gemacht habe.  Ich nehme das zum Anlass, um einige interessante Punkte daraus in einen Artikel zu bringen. Vielleicht bringen sie Sie, lieber Leser, auf neue Ideen oder inspirieren Sie, hier und dort über Gewohnheiten nachzudenken. Mitunter sind es ja die kleinen Anlässe, die viel bewirken können.

Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, wie man täglich – und in vielen Bereichen des Lebens – die individuelle Bestform erzeugen und erhalten kann. Zugegeben, damit haben sich schon viele Autoren beschäftigt und nicht immer erscheinen Erkenntnisse, die man noch nicht irgendwo gehört oder gelesen hat. Die Chance ist es, die Textpassagen zu finden, die einen inspirieren und neue – am besten eigene – Ideen fördern und produzieren.

Eine Idee, die ich für mich aus der Lektüre mitgenommen habe, ist zwar auch nur klein, doch mit großer Wirkung. Wie wäre es, wenn wir vor die Tätigkeiten, die wir im Alltag verrichten einfach den Begriff „Performance“ vorschalten. So tun es die Autoren und geben damit den alltäglichen Verrichtungen wie Ernährung („Performance Nutrition“) gleich eine andere, wichtige Bedeutung. Wie wäre es mit „Performance Sleep“, „Performance Wellness“? Oft liegt die Chance ja auch darin, vorhandenen Dingen einfach eine neue Bedeutung zuzuweisen, sie quasi aufzuwerten und sie mit neuen Inhalten zu versehen. Und auf einmal geht man mit einem ernsthafteren Mindset an banale Tätigkeiten, die unsere Leistungsfähigkeit jedoch entscheidend beeinflussen.

Einfach gesprochen: Ultra-Short-Race-Pace-Training klingt ja auch deutlich attraktiver als Kurz-Intervall-Schwimmen. Gehen Sie doch einmal in die Analyse, welchen Bereichen Sie neue Überschriften zuordnen können. Schließlich ist die geschickte Selbstüberlistung (zur Mobilisierung von Zusatzenergien) eine der größten Aufgaben, die wir im Sport zu bewältigen haben.

Aus dem Buch nun einige Bulletpoints und schlagkräftige Aussagen.

Ist die größte Energiekrise die Krise der eigenen Energie? Eigenenergie ist DIE Grundvoraussetzung, um all das zu schaffen und umsetzen zu können, was man sich erwartet.

Mit welchen Gedanken füttern Sie Ihr Gehirn und was soll daraus entstehen?

Überlege und überprüfe, welche Gedanken und Erwartungen deine Stimmung steuern.

Das Highperformance-Mindset

Die drei häufigsten Fehler

  1. Schwarzmalerei: Konzentration auf den Worst-Case
  2. Verabsolutierung: Denken in Kategorien wie „nie“ und „immer“
  3. Verurteilung: Schuldzuweisung auf sich oder andere

Low- oder Highperformance?

Negative Gedanken und negative innere Monologe blockieren die Entwicklung eines High-Performance-Mindsets und generiert systematisch schlechte Leistungen. Es erfolgt eine Programmierung auf Low-Performance! Somit ist jeder selber dafür verantwortlich, wie er sich und sein Mindset programmiert.

Das Performance-Modell

  1. Performance Nutrition: Ernährung den Erfordernissen anpassen, Performance benötigt Flüssigkeit, konstanter Zuckerspiegel, hohe Nährstoffdichte, Ernährung an die Trainingsinhalte anpassen (Periodisierung)
  2. Performance Movement: Prüfe deine Bewegungsmuster und -abläufe, gute Bewegungsmuster sind der Schlüssel zu effektiven Bewegungen und Verletzungsprophylaxe, Überprüfe Segmente wie Hüftkomplex-Rumpf-Schulterblatt
  3. Performance Recovery: Balance aus Belastung & Erholung, Regeneration ist ein strategisches Element und gehört zur Trainingsplanung (sowohl aktiv wie auch passiv, z.B. Sauna), Regeneration ist wie ein Boxenstopp – kurz – hochproduktiv – strategisch

High-Performer spielen ihre Leistung (nach Training und Wettkampf) noch einmal durch und stellen sich die Fragen:

  • was war nicht so gut und was kann ich besser machen?
  • was war gut und wie kann ich es weiter optimieren

Nur 50% der Menschen hinterfragen ihre Leistung. 50% tun das nicht und nehmen sich die Chance auf Weiterentwicklung.

Am besten gefiel mir persönlich dieser Satz:

Die Leistungsfähigkeit von MORGEN hängt von deinen Gewohnheiten von HEUTE ab.

Ein Satz, der für das tägliche Training genauso gültig ist, wie für viele andere Dinge des Lebens.

(von Holger Lüning)