Wissenschaft

Studie: Spitzensportler interpretieren Angst anders

Wettkampf-Angst: hemmend oder leistungssteigernd?

Unterschiede zwischen Top-Athleten und Amateursportlern

Wettkampf-Nervosität – diesen Begriff kennst du sicherlich auch. Womöglich hast du auch schon Erlebnisse gehabt, in denen dir diese Emotion negative Wettkampf-Erlebnisse beschert hat. Als Folge dessen hast du dich vielleicht mit diesem Phänomen beschäftigt, um eine individuelle Lösung zu finden. Bemühen wir doch einmal die Sportpsychologie.

Dort lernen wir: Wettkampf-Angst oder -Nervosität entstehen so gut wie immer auf der Basis von Erwartungen. Dabei gilt es zwischen fremden und eigenen Erwartungen zu unterscheiden und sie zu identifizieren. Hast du das schon einmal getan? Als Sportler oder auch als Trainer mit deinen Schützlingen? Hier können echte Leistungspotenziale eröffnet werden, wenn diese Konstellation geklärt ist. Das Ergebnis kann befreiend sein!

In Tipp 81 (klick auf das Motiv rechts) haben wir uns mit der Umwandlung von Nervosität in Energie beschäftigt. Schau doch hier in den Artikel und das Video. Mit der dort vorgestellten P-M-I-Methode auf der Basis der Untersuchungen des Kognitionsforschers Edward De Bono erhältst du eine einfache und zugleich wirksame Methode an die Hand bzw. für die Praxis.

Denn natürlich: je gelassener und selbstsicherer wir in eine anspruchsvolle Aufgabe gehen (ob Sport, Beruf oder anderswo), umso besser wird die Leistung sein. Es lohnt sich deshalb, dieses Thema einmal genauer anzugehen. Nimm dir die Zeit.

Für weitere Informationen fassen wir eine interessante Studie zusammen.

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Titel der Studie

Intensity and interpretation of anxiety symptoms in elite and non-elite sports performers

Intensität und Interpretation von Angstsymptomen bei Spitzen- und Nicht-Spitzensportlern

Autoren: Jones, G., Hanton, S., Swain, A.

Erschienen in: Personality and Individual Differences, Volume 17, Issue 5

Inhalt der Studie

Frühere Forschungen, die sich mit den lähmenden und förderlichen Dimensionen von Angst befassten, neigten dazu, ein eindimensionales Angstmodell zu verwenden und die Zusammenhänge mit der akademischen (kognitiven) Leistung zu untersuchen.

Ziel der Studie

Das Hauptziel dieser Studie bestand darin, ein mehrdimensionales Angstmodell anzuwenden und die „Intensität“ (d. h. das Niveau) und „Richtung“ (d. h. die Interpretation des Niveaus als lähmend oder förderlich) von Angstsymptomen im Kontext sportlicher (motorischer) Leistung zu untersuchen.

Methode und Ergebnisse

Die individuelle Unterschiedsvariable des Leistungsniveaus wurde als Mediator dieser Reaktionen untersucht.

Elite- (n = 97) und Nicht-Elite-Wettkampfschwimmer (n = 114) füllten im Vorfeld eines wichtigen Rennens eine modifizierte Version des Competitive State Anxiety Inventory-2 aus.

Die Ergebnisse zeigten, dass es zwischen den beiden Gruppen keinen Unterschied hinsichtlich der Intensität der kognitiven und somatischen Angstsymptome gab, aber dass Elite-Schwimmer beide Angstzustände als leistungsfördernder interpretierten als die Nicht-Elite-Schwimmer. Darüber hinaus war das Selbstvertrauen in der Elite-Gruppe höher.

Weitere Analysen untersuchten die Unterschiede zwischen Schwimmern der Elite- und Nicht-Elite-Gruppe, die ihre Angst als lähmend und als förderlich angaben.

Dabei zeigte sich, dass die Angstintensität bei den leistungsschwächeren Schwimmern der Nicht-Elite-Gruppe höher war als bei den leistungsstärkeren Schwimmern, während in der Elite-Gruppe keine derartigen Unterschiede erkennbar waren.

Fazit der Autoren

Diese Ergebnisse untermauern die Unterscheidung zwischen Intensität und Richtung von Wettkampfangstsymptomen. Sie unterstreichen zudem die Bedeutung des Leistungsniveaus als individuelle Variable bei der Untersuchung der Art der Wettkampfangstreaktion.

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