Wissenschaft

Studie: Low-Volume-Training erhöht das Leistungsvermögen

Verringertes Trainingsvolumen = bessere Leistung?

Ist eine hohe Intensität wichtiger als hoher Umfang?

Wie hoch muss der Trainingsumfang im Schwimmsport sein? Eine Frage, die fast so alt ist wie der Schwimmsport selbst. Und immer wieder werden bewährte Methoden infrage gestellt, neue Erkenntnisse kommen hinzu und im Endeffekt geht die Diskussion wieder von vorne los. Was für viele ein dauernder und durchaus anstrengender Prozess ist, kann für andere belebend sein. Schließlich ist es immer sinnvoll, routinierte Abläufe zu hinterfragen und sich neuen Ideen und Erkenntnissen zu öffnen.

So ist das hoch-intensive Intervall-Training (HIIT) eine Möglichkeit, bestehende Methoden zu modernisieren. Ebenso das Ultra-Short-Race-Pace-Training (USRPT) ist eine wirkliche Belebung der Trainingsmethodik. Auch das Prinzip des Polarized Trainings hat im Ausdauersport für frische Impulse gesorgt.

Wenn auch viele neuere Methoden individuell auf ihre Wirksamkeit überprüft werden müssten, so dienen sie immerhin als Inspiration, neue Dinge in kleinen Dosen im Training auszuprobieren.

Umso wichtiger ist es, Daten zu sammeln und Studien zu betrachten, die sich der Wirksamkeitsüberprüfung widmen. Und da sind wir schon bei einer Untersuchung, die einen Teil einer Trainingsgruppe einer 200%-prozentigen Intensitätserhöhung bei gleichzeitiger Reduzierung des gesamten Trainingsumfangs unterzog. Das Ergebnis haben wir zusammengefasst.

Titel der Studie

The impact of the high level of intensity training process on the performance and recovery of young swimmers at the national level

Autoren: Gussakov, I., Nurmukhanbetova, D., Kulbayev, A., Yermakhanova, A., Lesbekova, R. & Potop, V. (2021)

Erschienen: Journal of Physical Education and Sport, 21 (1), 440-443. Link > KLICK

Inhalt:

Dieser Artikel beschreibt die Wirkung des 8-wöchigen Low-Volume-Trainingsprozesses für junge Hochleistungsschwimmer, die auf nationaler Ebene antreten.

Methode

An dem Experiment nahmen 14 Schwimmer teil, sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Experimentalgruppe hatte ein hochintensives Training mit geringem Trainingsvolumen zu absolvieren und die Kontrollgruppe trainierte nach traditionellen Methoden.

Die Versuchsgruppe reduzierte das wöchentliche Training

in Zone 1 (Zone niedriger Intensität) um 50%,

steigerte jedoch das Training in 3 Zonen (Zone mit hoher Intensität) um 200%.

Die Kontrollgruppe nahm keine Änderungen am Trainingsprozess vor.

Ergebnisse

Als Ergebnis gab es eine signifikante Interaktion zwischen Zeit und Gruppen in Bezug auf die Schwimmgeschwindigkeit bei einem Laktatspiegel von 4 mmol/l.

Der 8-wöchige Low-Volume-Trainingsprozess mit hoher Intensität hatte einen signifikanten Einfluss auf die Leistungsparameter und den psychischen Erholungszustand.

Fazit der Autoren

Die Hauptschlussfolgerung der Studie war, dass das achtwöchige HIT-Experiment zu einer Erhöhung der Schwimmgeschwindigkeit auf dem Niveau von 2 und 4 mmol/l Laktat im Blut der Versuchsgruppe führte. In der Kontrollgruppe blieben diese Indikatoren nahezu unverändert.

Trainingstipp passend zur Studie: Trainingsplan 17

Mit einem Klick auf das Motiv startet der Clip – oder hier zum Trainingsplan inkl. PDF-Download > KLICK