Studie: Auswirkung der Starthilfe beim Rückenschwimmen

Starthilfe beim Rückenschwimmen

Höher und weiter und dadurch schneller?

Das Rückenschwimmen ist zwar eine der traditionellen Schwimmarten – im Vergleich zum relativ jungen Schmetterlingschwimmen – und zugleich mit hoher Innovationskraft. Denn bereits Ende der 80er-Jahre erkannten einige Rückenschwimmer den Vorteil der Delfinkicks in der Unterwasserphase. Den vorläufigen Höhepunkt erlebte diese Innovation bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul, wo Tauchstrecken von bis zu 40 Metern zu beobachten waren.

In den vergangenen Jahren erlebt die Leistung im Rückenschwimmen hingegen eher unnatürliche Unterstützung in Form der Starthilfe. Sie verbessert vor allem die Haftung an der Wand und verhindert, dass es zu der gefürchteten Situation des Wandabrutschens kommt. Solche Szenen waren in vergangenen Jahren immer wieder zu beobachten, weshalb die Regeländerung Sicherheit für alle SportlerInnen gebracht hat. Eine sinnvolle Entscheidung, die aber auch andere Aspekte hat.

So sind die Leistungen durch die Starthilfe insbesondere im Startsegment nochmals deutlich besser geworden. In einer Studie wird dieses Phänomen genauer betrachtet, weshalb wir sie an dieser Stelle zusammenfassen.

Titel der Studie

Effect of backstroke ledge on backstroke start technique for water entry (Auswirkung der Rückenstarthilfe auf die Starttechnik beim Rückenschwimmen im Wasser).

Autoren: Sato, D., Suito, H., Yamashita, N., Kusanagi, K., Mizukami, T. & Takahashi, S. (2023)

Erschienen in: Sports Biomechanics, in print g,

Ziel der Studie

Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, wie sich die Verwendung einer Rückenschwimmleiste (BSL) auf die Startleistung beim Rückenschwimmen im Hinblick auf die Flugdistanz und die Wassereintrittsposition bei Wettkampfschwimmern im Rückenschwimmen auswirkt.

Methode

Zehn männliche Schwimmer absolvierten maximal schnell 15 m Rückenschwimmen, beginnend mit oder ohne BSL. Zur Analyse der kinematischen Variablen und des Drehimpulses des gesamten Körpers wurden zwei 120-Hz- und eine 60-Hz-Videokamera verwendet.

Die Verwendung einer BSL verkürzte die Zeit zum Erreichen von 5 und 15 m im Vergleich zur Nichtverwendung einer BSL (p < 0,04).

Unter Verwendung einer BSL erhöhte vertikale Position des Massenschwerpunkts (CM) beim Start, verlängerte Flugstrecke und erhöhter Drehimpuls (p < 0,02). Darüber hinaus war der Eintrittswinkel der unteren Gliedmaßen größer und der Eintrittshaltungswinkel kleiner mit einem BSL als ohne BSL (p < 0,04).

Fazit der Autoren

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine hohe CM-Position zu Beginn des Rückschlags mit einem BSL die Flugweite vergrößerte und ein großer Drehimpuls das Eindringen in das Loch ermöglichte und die horizontale Geschwindigkeit nach dem Wassereintritt verbesserte. Daher trugen Erhöhungen der Flugdistanz und -geschwindigkeit nach dem Wassereintritt dazu bei, die Startleistung des Rückenschwimmens bei Verwendung eines BSL zu verbessern