Wissenschaft

Studie: Krafttraining wirkungsvoller ohne Wassertraining?

Krafttraining separat planen

Vorermüdung vermeiden

Krafttraining ist ein wesentlicher Bestandteil des Schwimmtrainings. Schließlich kann man die Kraft im Sinne einer Erhöhung der Maximalkraft durch ein Schwimmtraining nicht verbessern. Dafür sind die Bewegungen nicht nur zu langsam, sondern auch von der Intensität nicht hoch genug.

In Tipp 44 (> KLICK HIER) haben wir dazu einen Vergleich zwischen der Kraftausdauer und der Maximalkraft angestellt und dabei festgestellt, dass ein Training der Kraftausdauer an Land mit einem darauf folgenden Wassertraining schwer miteinander vereinbar ist.

Vielmehr sollte ein Krafttraining ausgeruht angetreten werden, da auch das neuromuskuläre System ausgeruht sein sollte, um die hohen Anforderungen im Gewichtetraining bewältigen zu können. Hier das Video aus Tipp 44, eine sehr interessante Review-Studie zum Thema fassen wir unten zusammen.

Das Video zu Tipp 44

Lese-Tipp

Auch Spitzenschwimmer profitieren von einem Wechsel der Belastung bzw. einer Neuorganisation der Trainingsinhalte. Ein schönes Beispiel dazu haben wir in einem Artikel den australischen Spitzenschwimmer Cam McEvoy vorgestellt. Unter dem Titel „Erst Auszeit dann Bestzeit“ (> KLICK HIER) fassen wir ein Interview zusammen, in dem er vor allem auch betont, wie wichtig es ist, ausgeruht in ein Krafttraining zu gehen, um dort die maximalen Effekte zu erzielen.

Titel der Studie

Study of strength training on swimming performance. A systematic review

Autoren: González, L. R., Melguizo-Ibáñez, E., Martín-Moya, R. & González-Valero, G. (2023)

Erschienen in: Science & Sports, 38 (3), 217-231.

Ziele der Studie

Krafttraining ist normalerweise kein wichtiger Aspekt des Trainingsprogramms für Schwimmer. Stattdessen wird mehr Wert auf das traditionelle Schwimmtraining gelegt, bei dem vor allem die Ausdauerarbeit im Vordergrund steht.

Aus diesem Grund wird in dieser Studie eine systematische Überprüfung durchgeführt mit dem Ziel, die Auswirkungen zu beobachten, die ein Schwimmtrainingsprogramm mit Krafttraining unter Beibehaltung des traditionellen Schwimmtrainings verursachen kann.

Methode

Unter Berücksichtigung der PRISMA-Erklärung wurde die Datenbank Web of Science (WOS) für die Suche nach Artikeln genutzt, wobei die zwischen 2017 und 2022 veröffentlichten Artikel berücksichtigt wurden.

Insgesamt wurden 387 Artikel identifiziert, von denen nach Erfüllung aller Kriterien 19 als Studie ausgewählt wurden Probe.

Ergebnisse

Nach der Analyse wurde festgestellt, dass sich die Berücksichtigung von Kraftsteigerungsmaßnahmen im Rahmen der Programmierung positiv auf die Schwimmleistung auf kurzen und mittleren Distanzen auswirken und die Kraftübertragung sowie die Zugbiomechanik verbessern kann.

Schlussfolgerung der Autoren

Dies deutet darauf hin, dass es angemessen wäre, die Trainingsmikrozyklen mit Krafttrainingseinheiten zu planen, die von den Schwimmeinheiten getrennt sind, ohne das Trainingsvolumen zu sehr zu erhöhen, um keine größere Ermüdung beim Schwimmer hervorzurufen (siehe dazu auch Video oben).