Wissenschaft

Studie: Delfinkicks – wellenförmig oder aus dem Knie heraus?

Welche Art des Kickens ist die effektivste?

Eignet sich der Delfin-Kick bei jeder Geschwindigkeit?

Ohne Zweifel – die Technik der Delfinkicks in der Unterwasserphase nach Start und Wende hat das Schwimmen verändert. Und die Zeiten verbessert! Das ist schnell erkennbar angesichts der Rekordentwicklungen. Doch trifft das auch auf jeden Schwimmer zu? Darf man auf jeder Leistungsstufe mit einer Verbesserung der Gesamtleistung (also Zeit) rechnen, wenn man die Delfinkick-Technik zum Einsatz bringt?

Höchstwahrscheinlich gilt es hier, Abstriche zu machen und genaue zu überlegen, für wen und wann diese Technik empfehlenswert ist. Im Zweifel hilft die einfachste aller Methoden: messen. Testen Sie im Training einfach verschiedene Start- und Wendentechniken aus. Stoppen Sie die Zeiten über 15m (Start) und 10m (aus der Wende heraus), um den Unterschied zwischen mehreren, eher wenigen oder gar keinen Kicks zu ermitteln. Damit haben Sie einen Ausgangswert, der sehr viel Informationen erhält.

Athletische Fähigkeiten als Voraussetzung

Festhalten darf man aber schon vorher: die Technik der Delfinkicks erfordert überdurchschnittliche athletische Fähigkeiten und darf durchaus der Elite-Technik zugeordnet werden. Mit anderen Worten: nicht jeder Schwimmer wird schneller sein, wenn er nach Start oder Wende die Delfinkicks anwendet.

Körperwellen- oder Kniekick-Technik?

Und dann kommt noch ein weiteres Merkmal hinzu. Welche Art des Kickens ist den zu empfehlen? Soll es eher eine Wellen-Bewegungen aus dem Rumpf heraus sein (d.h. ähnlich der Bewegung bei Delfinen) oder eher eine Kick-Bewegung aus den Knien heraus? Eine interessante Frage. Auch hier hilft das individuelle Ausmessen und das Filtern der besten Ergebnisse.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die folgende Studie, die sich genau mit diesem Thema beschäftigt. Wir fassen sei zusammen.

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Titel der Studie

Propulsive efficiency of alternative underwater flykick techniques for swimmers

Autoren: Phillips, C. W. G., Forrester, A. I. J., Hudson, D. A. & Turnock, S. R., 2021

Erschienen in: Proceedings of the Institution of Mechanical Engineers, Part P: Journal of Sports Engineering and Technology, 235 (4), 354-364. 

Inhalt der Studie

Die Analyse von Video- und Geschwindigkeitsdaten wird verwendet, um die Effizienz des menschlichen Unterwasser-Delfinkicks zu bewerten.

Die Autoren zeigen, dass es durch die Kopplung von Lighthills Theorie der Fortbewegung von Fischen (siehe hier) mit menschlichen Muskel-Skelett-Modellen möglich ist, die Wirksamkeit der mechanischen und hydrodynamischen Antriebskomponenten des menschlichen Unterwasser-Delfinkicks zu bewerten. Dadurch kann die Auswirkung geringfügiger Abweichungen in der Technik allein durch die Messung der Bewegung des Athleten beurteilt werden.

Methode und Ergebnisse

Dies wird in einer experimentellen Fallstudie eines Spitzensportlers demonstriert, der zwei verschiedene Techniken ausführt;

eine mehr kniebasiert oder thunniform (englisch) und

die zweite eher wellenförmig oder carangiform / anguilliform (englisch).

Beim Auffinden der mittleren Kinematik jeder Technik wird zunächst gezeigt, dass die Beibehaltung der Schlag-für-Schlag-Konsistenz der Technik zu einer Steigerung der Antriebseffizienz führt.

Es wird ferner demonstriert, dass ein Athlet bei einem Wechsel der Technik mit der gleichen Bewegungsfrequenz schwimmen kann, aber eine unterschiedliche Antriebseffizienz hat. Dies zeigt die Notwendigkeit, die Energiekosten zu bestimmen, um unterschiedliche Techniken zu bewerten.

Für den Sprintsportler in dieser Fallstudie hat sich gezeigt, dass es effektiver ist, bei

höheren Geschwindigkeiten mit einer thunniformen, kniebasierten Technik zu schwimmen und bei

niedrigeren Geschwindigkeiten mit einer anguilliformeren, körperwellenbasierten Technik.

Abbildung aus: https://aip.scitation.org/doi/10.1063/5.0053721?af=R&feed=most-recent

Unterwasseraufnahmen von Michael Phelps zum Vergleich:

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