Schneller Schwimmen

Schneller Schwimmen #33: 6-10 Schwimmhacks für bessere Leistungen

Tipps für das Training

Raus aus der Routine, hinein in neue Leistungsbereiche

Fortsetzung von Teil 1 und den Tipps 1-5 > KLICK

Gleich ins Video mit den Tipps 6-10

Schwimmhack 6: Low- oder High-Performance programmieren

Schwimmen Sie Wettkämpfe? Wenn ja, sollte das Mentaltraining zu einem festen Bestandteil Ihres Wochenplans werden. Beginnen Sie im ersten Schritt damit, Ihre Gedankengänge zu analysieren. Wie ist Ihre Einstellung zum Training und zum Wettbewerb? Schreiben Sie Stimmungen, Erfahrungen und Erwartungen auf. Verschriften Sie Ihren persönlichen Zugang zur Leistung. Plötzlich könnten Sie bemerken, dass Sie sich unnötig auf Probleme konzentrieren. Psychologen sprechen dann von einer Programmierung auf Low-Performance. Unbewusst limitieren Sie damit Ihre Möglichkeiten. Gehen Sie in das Training der mentalen High-Performance. Sprechen Sie mit erfahrenen Trainern über dieses Thema, besorgen Sie sich Literatur oder stöbern Sie bei Youtube nach Webinaren, die Ihnen die Möglichkeiten aufzeigen, Ihr Mindset auf Erfolg zu programmieren.

Schwimmhack 7: Wie schlägt Ihr Herz?

Training ist interessanter als Sie vielleicht denken. In jeder Trainingsstunde passieren Dinge in Ihrem Körper, die Sie möglicherweise gar nicht mehr bewusst wahrnehmen. Das wäre schade, geben Ihnen die verschiedenen Organsysteme doch sehr hilfreiche Informationen an die Hand. Wie sieht es beispielsweise mit der regelmäßigen Messung Ihrer Herzfrequenz aus? Bestimmen Sie Ihren Puls während des Trainings? Einfach für zehn Sekunden an der Halsschlagader gemessen, mit sechs multipliziert und schon kennen Sie Ihren Belastungspuls. Nebenbei registrieren Sie wahrscheinlich auch, wie heftig Sie atmen müssen und wie sich das subjektive Belastungsempfinden darstellt. Und plötzlich spüren Sie sehr deutlich, in welchem Belastungsbereich Sie sich befinden. Der Lerneffekt ist immens! Nicht nur, dass Sie schon sehr bald die Herzfrequenz sicher interpretieren können. Sie werden Sie auch besser steuern können, werden sensibler für den eigenen Organismus. Und schließlich werden Sie mit diesem Wissen auch bessere Wettkämpfe schwimmen können, da Sie die Informationen besser und sicherer interpretieren können.

Schwimmhack 8: Oldschool-Training Zugseil

Spezifische Trainingsgeräte für Schwimmer sind nicht nur rar gesät, sondern auch , wie beispielsweise die Zugbank, relativ teuer. Ein Trainingsmittel besitzt aber auch Jahrzehnte nach seiner Einführung noch immer seine Berechtigung. Das Zugseil ermöglicht in vielerlei Hinsicht ein schwimmspezfisches Landtraining. Ein wesentlicher Vorteil ist es, dass Sie Ihre Bewegung visuell erfassen können. Das ist im Wasser nahezu unmöglich, weshalb das Training am Zugseil vor allem ein technisches Training des optimalen Zugmusters ermöglicht und somit die Unterwasserphase abbildet. In Verbindung mit der gezielten muskulären Aktivierung ergibt sich für Sie eine koordinatives Gesamterfahrung, die Sie bestens ins Wasser transferieren können. Besorgen Sie sich das Zugseil in zwei unterschiedlichen Widerstandsstärken, um sowohl kontrolliert technisch wie auch kräftigend trainieren zu können.

Schwimmhack 9: Schwimmen Sie Wettkämpfe

Schwimmen ist Gesundheitssport und als Lifetime-Sport sehr geschätzt. Doch Ihr Anliegen ist es doch, schneller zu schwimmen als bisher. Wettkampf ist das beste Training heißt eine überbrachte Weisheit. Und tatsächlich: genauso ist es auch! Nur im Wettkampf gehen Sie tatsächlich und willentlich in die Intensitätsbereiche, die es benötigt, um Ihre Leistungsfähigkeit weiter auszubauen. Suchen Sie sich deshalb ganz gezielt Wettkämpfe heraus, die eine Zwischenetappe des Trainings dokumentieren oder Sie gezielt auf Ihren Hauptwettkampf vorbereitet. Machen Sie die Teilnahme nicht abhängig davon, ob Sie schon in Form sind. Testwettkämpfe sollen Sie vor allem dazu bewegen, dem Training einen neuen Impuls zu verleihen. Sie werden spüren, wie Sie in der Woche nach einem Wettkampf einen anderen Druck Unterwasser spüren. Und nicht zuletzt ist es eine tolle Gelegenheit, um mit anderen Schwimmern zusammenzukommen und sich über das liebste gemeinsame Thema zu unterhalten: Schwimmen.

Schwimmhack 10: Analog statt digital

Die Digitalisierung erobert auch den Sport zusehends. Überall dort, wo es technisch möglich ist, werden Tracker eingesetzt, die Daten über Zeiten und Frequenzen erfassen. Besitzen Sie auch solch ein Gerät? Dann mal ehrlich: werten Sie die Daten tatsächlich aus? Und wenn ja, wann ist das der Fall? Wenn Sie beispielsweise erst Stunden nach dem eigentlichen Training in die Übertragung der Daten und deren Interpretation gehen, ist die wichtigste Information schon verschwommen. Das ist die Information über das Empfinden während der Trainingsbelastung. Schwimmen Sie deshalb ab und zu auch mal ohne Ihre Schwimmuhr oder nutzen Sie externe Quellen wie die große Trainingsuhr, um die Intervallserien ganz bewusst für sich wahrzunehmen. Denn eine kleine Gefahr besteht in der sehr späten Analyse: Sie können die Daten mit dem subjektiven Empfinden nicht mehr koppeln. Lerneffekte sind somit nur bedingt zu erwarten. Gehen Sie deshalb regelmäßig analog statt digital an das Schwimmtraining.

von Holger Lüning

(Foto: Michael Lapp, snap-pix.de)