Studie: Das Verhältnis von Ober- und Unterkörpertraining im Schwimmen
Kraulschwimmen: Aufteilung von Arm- und Beinarbeit-Training
Die optimale Struktur und Aufteilung im Training finden
Wie sollte der optimale Anteil im Training sein, wenn es um die Entwicklung bestimmter Techniken und Leistungsparameter geht? Welchen Anteil sollte das Training der Beinarbeit einnehmen? Welche Umfänge sollten ausschließlich in Armarbeit erfolgen? Fragen, die sicherlich nicht eindeutig zu klären sind.
Somit gibt es wenige Forschungsergebnisse und schlußendlich entwickelt jeder Trainer sein eigenes Erfolgsrezept. Das ist auch gut so, denn Patentrezepte für den sportlichen Erfolg gibt nicht. Hier ist die Kompetenz und das Knowhow des Trainers gefragt. In der Summe der Überlegungen aber eben doch eine unsichere und vage Forschungslage, auf die man hier trifft. Auch wenn der Einfluss und die Wirkungsweisen der verschiedenen Trainingsformen bekannt ist, variieren die Umfänge & Intensitätsverteilungen und damit auch die Trainingsphilosophie der Trainer, oftmals sehr stark.
Die vorliegende Studie ist deshalb auch ein Interview und keine wissenschaftliche Studie im Sinne der Gütekriterien. Vielleicht helfen die Aussagen dennoch, das Bild weiter zu vervollständigen. Hier die Zusammenfassung:
Titel der Studie
The role of the upper and lower limbs in front crawl swimming:
The thoughts and practices of expert high-performance swimming coaches
Autoren: Morris, K. S., Jenkins, D. G., Osborne, M. A., Rynne, S. B., Shephard, M. E. & Skinner, T. L.
Erschienen: International Journal of Sports Science & Coaching, 14 (5), 629-638. 2019 > LINK
Die Wahrnehmung von Hochleistungsschwimmtrainern hinsichtlich des relativen Beitrags der oberen und unteren Extremitäten ist entscheidend für die Optimierung der sportlichen Leistung mittels der systematischen Planung des Trainings. Problematisch ist, dass diese Perspektiven nicht untersucht werden.
Um Kenntnisse in diesem Bereich zu entwickeln, wurden von sieben erfahrenen Schwimmtrainern die Wahrnehmung & Meinung der oberen und unteren Extremitäten sowie der Stoffwechselbeiträge und des Anteils bezüglich der Trainingsinhalte nur für Arm- und Beinarbeit bezüglich der erzielten Geschwindigkeit gesammelt.
Die Ergebnisse, die thematisch durch offene und axiale Kodierung analysiert wurden, zeigten, dass alle Trainer glaubten, die oberen Gliedmaßen seien die primären Geschwindigkeitsgeneratoren, legten jedoch großen Wert auf gut konditionierte Muskeln der unteren Gliedmaßen.
Alle Trainer identifizierten mehrere miteinander verbundene Parameter, die zur Geschwindigkeitserzeugung und zu den Stoffwechselprozessen beitragen. In einer typischen Trainingswoche weisen die Trainer durchschnittlich
Ganze Lage 58% (40-85%),
Armarbeit 19% (0-30%) und
Beinarbeit 22% (10-40%) des gesamten Trainingsvolumens für das Schwimmen, Arm- und Beinarbeit aus.
Alle Trainingskonzepte basierten auf persönlichen Erfahrungen. Angesichts der Variabilität der Trainingszuweisung, über die diese Hochleistungstrainer berichten, sollten Sportwissenschaftler und Forscher verstehen, wie Faktoren wie die Distanzspezialisierung der Schwimmer, der Verletzungsstatus, die Schwimmtechnik und der physiologische Konditionierungsstatus der Muskeln der oberen und unteren Extremitäten Einfluss auf die Planung von Schwimm-, Arm- und Beinarbeit-Training innerhalb einer typischen Trainingssaison haben.
Unser Tipp: Trainingsplan Nummer 46
Arme, Beine, ganze Lage – im Trainingsplan 46 geht es um das ganzheitliche Training innerhalb einer einzigen Trainingseinheit. Sie soll Ideengeber sein, um daraus eigene Pläne und Schwerpunkte zu entwickeln. Einfach auf das Motiv klicken und schon startet der Clip!