Training ohne Verein? Problem oder Chance?
Training ohne Verein: Strategien für das eigene Training
Problem als Chance
Schwimmen ist ein Individualsport. Und doch macht er in der Gruppe nicht nur mehr Spaß, sondern sorgt auch für eine wichtige Struktur im Alltag eines Schwimmers. Doch wie organisiert man sein Training, wenn man keinen Anschluss an einen Verein hat?
Keine Frage, ein Training in der Gruppe fällt Ihnen sicher leichter, als sich immer selber zu motivieren und die Trainingseinheit alleine durchzuführen. Doch für viele Schwimmer ist der Anschluss an eine Trainingsgruppe gar nicht so leicht herzustellen, wie man das zunächst denken mag.
Im Regelfall betrifft das den Seiteneinsteiger, den Wiederkehrer und natürlich auch viele Mastersschwimmer und Triathleten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Mitunter fehlt die spezifische Leistungsfähigkeit in der Sportart, um bei den Schwimmspezialisten mithalten zu können. Bei ohnehin limitierten Wasserzeiten fühlt man sich in einer Schwimmergruppe schnell mal als Störfaktor, wenn man nicht mindestens „in the middle oft the pack“ mitschwimmen kann. Für Triathleten entsteht zudem die Problematik, mehrere Sportarten im Trainingsalltag möglichst effizient unterzubringen, so dass die zumeist späten Trainingszeiten im Schwimmbad nicht in den Ablauf passen.
Vereinsmitgliedschaft nicht einfach
Einfach eine Mitgliedschaft im örtlichen Schwimm-Verein zu lösen und sofort in das Trainingsgeschehen einsteigen zu können, ist für die meisten Schwimmsportler ein echter Wunschtraum. Die ohnehin schon stark begrenzten Trainingsmöglichkeiten, im besonderen für Mastersschwimmer, scheinen bei realistischer Betrachtungsweise auch für die Zukunft keine Erweiterung zu erfahren.
Wer zumindest ein- bis zweimal pro Woche in der Gruppe trainieren kann und zusätzliche Trainings alleine organisieren muss, der ist vielen anderen Sportlern schon einen großen Schritt voraus. Was tun, wenn man motiviert ist, strukturiert und auch ambitioniert zu trainieren, jedoch gar keinen rechten Anschluss findet?
Will man seine Leistung im Schwimmen verbessern, so ist eine Trainingshäufigkeit von zwei, besser drei Wassereinheiten empfehlenswert bis notwendig. Allein bei zwei Einheiten im Wasser entstehen mindestens drei Tage ohne Wasserkontakt. Wenn man in der Trainingsmethodik davon spricht, nach spätestens 24 bis 36 einen Folgereiz zu platzieren, liegen die Probleme auf der Hand. Das Wassertraining bedarf einer Ergänzung an Land, die das Training optimal ergänzt.
Bei der Betrachtung der Leistungsstruktur des Schwimmens bieten sich jedoch viele Ansätze, die zum persönlichen Erfolg führen können. Unabhängig von der Distanz, die man im Wettkampf anstrebt, lebt die schwimmspezifische Leistungsfähigkeit vor allem von den folgenden Faktoren, den sogenannten konditionellen Fähigkeiten:
- Beweglichkeit
- Kraft
- Ausdauer
- Schnelligkeit
Spezifisch kann man diese Fähigkeiten mitunter sogar an Land besser entwickeln, oder zumindest gleich gut wie im Wasser, womit sich große Chancen auftun. Umrahmt man das persönliche Training im Schwimmbad mit einem gezielten Land-Training, auch Trockentraining genannt, lassen sich teilweise sogar bessere Ergebnisse erzielen, als wenn man sich ausschließlich dem Training im Wasser widmet. Das könnte Ihre Chance sein!
Link zum Artikel „Einführung in das Krafttraining für Schwimmer“ > KLICK
Im Folgeartikel gehen wir in die konkreten Tipps und Trainingsvorschläge. Link demnächst hier.
Von Holger Lüning