Wissenschaft

Studie: Laktat-Werte nach Schwimm-Rennen

Laktatwerte im Schwimmsport

Alle Strecken in der Übersicht

Die Laktatdiagnostik hat schon vor vielen Jahren, ja Jahrzehnten, Einzug in die Trainingsplanung im Schwimmsport gehalten. Bekannte Testverfahren wie der 8×100-Meter-Stufentest oder der 8×200-Meter-Test sind noch immer ein zuverlässiges Instrument zur Überwachung des Trainings und seiner Wirksamkeit sowie auch der Leistungsprognose.

Interessant ist es nicht nur innerhalb einer einzelnen Person, sondern auch innerhalb einer Gruppe die gemessenen Werte zu vergleichen und ins Verhältnis zu rücken. Ebenso unterscheiden sich die maximal erreichbaren Werte auch  in Abhängigkeit der Renndistanz. Deshalb haben wir die vorliegende Studie mit Interesse zur Kenntnis genommen und sie zusammengefasst. Viel Spaß beim Studium der Werte und dem möglichen Abgleich mit eigenen Werten oder denen der Trainingsgruppe.

Titel der Studie

Post-Competition Blood Lactate Concentration in Swimmers

Autor: Mihail Kachaunov

Link zur Studie > KLICK

Ziel der Studie

Das Ziel dieser Studie war es, eine mögliche signifikante Korrelation zwischen den Blutlaktatkonzentrationen (BLc) nach dem Wettkampf und den bei Schwimmveranstaltungen erzielten Zeiten zu finden.

Methode

Die Untersuchung wurde unter 71 Schwimmern (44 Männer und 27 Frauen) der bulgarischen Schwimmnationalmannschaft durchgeführt. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 17,48 ± 2,50 Jahre (18,02 ± 2,62 für Männer und 16,59 ± 2,00 für Frauen).

Die Blutlaktatkonzentrationen wurden 3 bis 6 Minuten nach dem Finale aller einzelnen Schwimmwettbewerbe bei offiziellen Wettkämpfen gemessen und die Zeit lag zwischen 653 und 898 FINA-Punkten.

Die Gesamtzahl der Messungen betrug 280 (175 Proben von Männern und 105 von Frauen), die während eines Zeitraums von 3 Jahren (2016-2018) gesammelt wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass die höchsten Mittelwerte von BLc nach Sprintdistanzen erzielt wurden: Männer 100 m Freistil (16,91 ± 4,32 mmol/l) und Frauen 100 m Schmetterling (16,89 ± 2,35 mmol/l).

Die niedrigsten Mittelwerte wurden nach Distanzschwimmen über 1500 m Freistil gemessen: 7,14 ± 3,34 mmol/L bei den Männern und 5,10 mmol/L bei den Frauen.

Statistisch signifikante Korrelationskoeffizienten zwischen Schwimmzeiten und BLc wurden beim Schwimmen von Männern über 100 m Schmetterling beobachtet (r = -0,484); 100 m Rückenschwimmen (r = -0,721); 100 m Freistil (r = -0,854); 50 m Freistil (r = -0,891) und Schwimmwettbewerb der Frauen über 50 m Freistil (r = -0,688).

Fazit der Autoren

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es keinen statistisch signifikanten Unterschied in den BLc-Werten nach dem Wettkampf in Abhängigkeit vom Geschlecht gibt; signifikante Unterschiede in den Mittelwerten von BLc zwischen Brustschwimmen und allen anderen Schwimmarten; bei Sprint-Schwimmwettkämpfen (insbesondere 100 m Freistil) wurden statistisch signifikante Korrelationen zwischen BLc und Schwimmzeiten beobachtet.

Quelle: siehe Link zur Studie oben