Wissenschaft

Studie: Heuristisches Überwachungsmodell für Trainer

Daten sammeln und richtig interpretieren

Trainingsbelastung erfassen und auswerten

Als Trainer – wie natürlich auch als AthletIn – ist man immer auf der Suche nach Methoden und Werkzeugen, um das Training noch besser steuern zu können. Heruntergebrochen heißt es, den schmalen Grat zwischen Unter- und Überforderung zu finden.

Doch ist es im Geflecht der vielfältigen Aufgaben und des knappen Zeitbudgets oftmals schwierig, umfangreiche Tests durchzuführen. Helfen können deshalb vor allem Methoden, die unkompliziert sind und deren notwendige Daten schnell erhoben werden können.

In der vorliegenden Studie wird ein heuristisches Überwachungsmodell in Form einer Ampel vorgeschlagen. Die Heuristik bezeichnet Methoden, die mit begrenztem Wissen (unvollständigen Informationen) und wenig Zeit dennoch zu wahrscheinlichen Aussagen oder praktischen Lösungen kommen.

Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Gewinnung von Informationen. Dazu haben wir z.B. in Tipp 126 konkrete Tipps und Hinweise gegeben „Training 2.0 – Chancen produzieren“ > KLICK HIER.

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Titel der Studie

Practical application of a heuristic model for swim coaches to optimize training

(Praktische Anwendung eines heuristischen Modells für Schwimmtrainer zur Optimierung des Trainings).

Autoren: Ganzevles, S., Beek, P. J., Daanen, H. & Truijens, M. (2024). 

Erschienen in: International Journal of Sports Science & Coaching

Inhalt der Studie

Schwimmtrainer überwachen regelmäßig die Leistung und leistungsbestimmenden Variablen ihrer Athleten, um Trainingsprogramme individuell zu optimieren mit dem ultimativen Ziel, schneller zu schwimmen und Rennen zu gewinnen.

Zur Interpretation der gesammelten Daten benötigen sie einen geeigneten und praktisch nutzbaren konzeptionellen Rahmen, der in der Leistungsbilanz des Schwimmens zu finden ist. Für Trainer wurde ein heuristisches Modell zur Trainings- und Leistungsoptimierung basierend auf der Leistungsbilanz vorgeschlagen.

Wir bauen auf diesem Modell auf und veranschaulichen anhand der Daten eines beispielhaften Sub-Elite-Schwimmers (700 FINA-Punkte), die kontinuierlich während zwei Trainingseinheiten erhoben wurden, wie es in der Trainingspraxis eingesetzt werden kann.

Gemessen wurden Variablen, die im täglichen Schwimmtraining verwendet werden, wie Herzfrequenz (HR), Schlagzahl (SC), Zugfrequenz (SR) und Zwischenzeiten (LT).

Durch die Kombination externer Belastungsvariablen (z. B. LT) und interner Belastungsvariablen (z. B. HR) mit technischen Variablen (z. B. SR) kann der Grad bestimmt werden, in dem der Schwimmer das Trainingsprogramm einhält.

Die Messwerte dieser Variablen werden mithilfe eines Ampel-Feedbacksystems dargestellt, das den Grad der Einhaltung anzeigt.

Das Ampelsystem ermöglicht es den Trainern, das Programm bei Bedarf anzupassen. Es wird somit gezeigt, wie das Modell und häufig gemessene Variablen Schwimmtrainern bei der Gestaltung und Bewertung von Trainingseinheiten helfen können, um eine persönliche Leistungsverbesserung zu erreichen, die zu einem größeren sportlichen Erfolg führt.