Studie: Konzentration auf einen Schwimmstil sinnvoll?
Ist eine früh Spezialisierung sinnvoll oder sogar notwendig?
Fast 200.000 Datensätze in dieser Studie
Ist eine frühe Spezialisierung auf eine Schwimmlage sinnvoll oder ist es sogar die Voraussetzung dafür, in die Spitzenbereiche (individuell wie auch übergeordnet) eintreten zu können? Diese Frage stellt man sich als Trainer und Athlet immer wieder und die Suche nach der Antwort ist niemals leicht und schon gar nicht pauschal zu beantworten.
So gibt es immer wieder „Spätstarter“, die erst im Erwachsenenalter zu den bereits im Jugendalter herausragenden Sportlern und Sportlerinnen aufschließen können. Es gibt es beide Szenarien und sicherlich ist auch hier – wieder einmal – Erfahrung und Fingerspitzengefühl gefragt, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Mit dem Blick in eine Studie möchten wir weiteres Material zur Verfügung stellen, welches zur Entscheidungs- und Strategiefindung beitragen kann.
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Titel der Studie
Focus on one swimming stroke or compete in multiple: How much specialization is needed to become a world-class female swimmer?
(Konzentriere dich auf einen Schwimmstil oder starte in verschiedenen: Wie viel Spezialisierung ist nötig, um eine Weltklasse-Schwimmerin zu werden?).
Autoren: Born, D. P., Lorentzen, J., Ruiz-Navarro, J. J., Stöggl, T., Romann, M. & Björklund, G. (2016).
Erschienen in: Journal of Functional Morphology and Kinesiology, 10 (1)
Inhalt der Studie
Ziele:
Untersuchung der Leistungsentwicklung und der Vielfalt der Schwimmstile von Schwimmerinnen vom frühen Junioren- bis zum Elitealter.
Methoden:
Insgesamt 194.788 Wettkampfzeiten von 200-m-Schwimmerinnen aus 77 Nationen wurden nach dem Alter mit der besten Leistung bewertet und in Weltklassefinalistinnen (> 850 Schwimmpunkte), Schwimmerinnen der internationalen Klasse (750-850), der nationalen Klasse (650-750) und der regionalen Klasse (550-650) gruppiert.
Die jährlichen Bestzeiten für jeden Schwimmstil wurden retrospektiv während der gesamten Adoleszenz ab dem 13. Lebensjahr ermittelt. Die longitudinale Leistungsentwicklung und die Unterschiede zwischen den Haupt- und Nebenschwimmstilen der Schwimmerinnen wurden mithilfe eines linearen Mischmodells analysiert.
Ergebnisse:
Weltklasse-Freistilschwimmerinnen weisen in allen Alterskategorien signifikant (p = 0,042) höhere Schwimmpunkte auf als Schwimmerinnen der internationalen, nationalen und regionalen Klasse. Die lineare gemischte Modellanalyse zeigt eine signifikante Leistungssteigerung bei Freistilschwimmern auf internationaler und nationaler Ebene bis zur Altersgruppe der 19- bis 20-Jährigen (p = 0,038), bei Schwimmern auf regionaler Ebene wurde jedoch früher ein Plateau beobachtet (p = 0,714). Beim Vergleich der Haupt- und Nebenschwimmarten weisen Freistilschwimmer den höchsten Spezialisierungsgrad auf.
Beim Brustschwimmen und Lagenschwimmen nimmt die Spezialisierung mit zunehmendem Leistungsniveau und je näher ein Athlet dem Elitealter kommt, zu.
Weltklasse-Finalisten im Schmetterlings- und Rückenschwimmen weisen die geringste Spezialisierung im Hinblick auf die geringste Anzahl signifikanter Unterschiede im Vergleich zu ihren Leistungen in ihren sekundären Schwimmarten auf.
Schlussfolgerungen:
Höher platzierte Schwimmer weisen einen höheren Spezialisierungsgrad auf. Da sich für die verschiedenen Schwimmarten unterschiedliche Spezialisierungsmuster zeigen, sollten Entscheidungsträger und Talentspezialisten die Entwicklungsrichtlinien entsprechend anpassen und sie auf den vorteilhaftesten Kombinationen von Schwimmarten basieren lassen.
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