Training wie die Profis: Florent Manaudou – Highspeed!
Das Training der Profis: Schnelligkeit
Den Besten über die Schulter geblickt.
Die kürzeste Strecke bedeutet vor allem eins: HIGHSPEED! Der Kontrast könnte kaum größer sein, wenn man sich das Training eines Sprinters gegenüber dem eines Sprinters einmal genauer ansieht. Mit den 50 Metern ist die kürzeste aller Wettkampfstrecken im Schwimmen klar definiert: maximales Tempo für etwas mehr als 20 Sekunden Dauer zu erzielen! Der französische Trainer Romain Barnier aus Marseille gilt als einer der erfolgreichsten Sprint-Trainer der Welt. Schließlich hat er mit Florent Manaudou nicht nur den Olympiasieger über die Sprintstrecke, sondern auch den Weltrekordhalter, also den schnellsten Schwimmer aller Zeiten in seinen Reihen. Mit einem kreativen Programm machte er den zwei Meter großen, ehemaligen Rückenschwimmer zum einem der schnellsten Schwimmer der Welt.
So spielt sich das Training zu Beginn der Saison neben den Wassereinheiten vor allem im Kraftraum und auf dem Rennrad ab. Im weiteren Verlauf, einer Phase die klassisch zwischen Januar und März liegt, trainieren die französischen Sprinter an fünf von sechs Trainingstagen im Kraftraum. Das Wassertraining besteht im Kern vor allem daraus, die erworbenen Kraftfähigkeiten in eine optimale Technik zu überführen und die Top-Geschwindigkeit sukzessive heraus zu arbeiten. Dabei wird bewusst auf lange Strecke im Training verzichtet, um die Explosivität nicht negativ zu beeinflussen. Nur selten sieht man die Elitesprinter im Pool länger als 200 bis 300 Meter am Stück schwimmen.
Das maximale Schwimmtempo wird vor allem über die kurzen Sprints über 15 oder 25m erzeugt. Dieses Training wird ergänzt über das Training der anaeroben Kapazität, um die hohe Schwimmgeschwindigkeit nicht nur über 50m sondern auch bis über 100m bestmöglich realisieren zu können.
Wiederkehrende Trainingsinhalte
5×15/25m Kraul Sprint und/oder mit Flossen und/oder mit Paddles
4x15m/25m Kraul-Beine Sprint oder Delfinkick Unterwasser
4×15/25m Overload-Training mit zusätzlichen Widerständen oder am Power Rack
8x100m 15m oder 25m Sprint + 75m sehr lockeres Schwimmen
Start- und Wenden-Training zur Optimierung des Tempo-Transfers aus dem Abstoß
4x25m „gebrochenes Schwimmen“ mit 10 Sekunden Pause
4x50m „gebrochenes Schwimmen“ mit 10 Sekunden Pause
8x50m gesteigertes Tempo oder im Wechsel GA1>GA2 mit 30 Sekunden Pause
5x50m Wettkampftest, Start alle 6.00 Minuten
So gelingt es dem Sprinterkönig 25-Meter-Angangszeiten von unter zehn Sekunden zu realisieren!
Seine Bestmarke auf der kurzen Bahn bei 20.26 Sekunden über 50 Meter Freistil. Mittlerweile hat der Franzose seine Schwimmkarriere um eine wirtschaftliche Säule erweitert und ist Besitzer des Restaurants „La Piscine“ (>KLICK) in Marseille.
Und hier gibt es gleich einen Trainingsvorschlag aus unserem Archiv: