Training & Wettkampf

TRAINING: Gebrochene Serien als Wettkampf-Simulation

Trainingsmittel als Wettkampfprognose: Gebrochene Serien

Wenn Wettkampfstrecken in Teilstrecken unterteilt werden, dann spricht man im Schwimmjargon gerne von „gebrochenen Serien“. Was dahinter steckt und wie man diese Spezialität im Training einsetzt, hat Holger Lüning in einer Übersicht zusammengestellt.

Die frühere Trainingsinnovation Intervalltraining ist mittlerweile seit vielen Jahrzehnten Wegbereiter für viele Ausprägungen und neue Trainingsformen. Zerlegte man die Wettkampfdistanz früher einfach in viele kleine Teile, verbunden mit dem Versuch, innerhalb der kurzen Strecken ein höheres als das Wettkampftempo zu realisieren, so entwickelten sich daraus später zahlreiche sehr spezifische Trainingsformen. Die Erfahrung zeigte zudem, dass die gebrochenen Serien, also die Zerteilung der Wettkampfstrecke, eine recht zuverlässige Aussage für zu erwartende Wettkampfleistungen im Schwimmsport zulässt. Das ist besonders für die Schwimmer von besonderem Interesse, die keine Möglichkeit einer Leistungsdiagnostik haben und mitunter einfach nach Gefühl trainieren. Sie haben hier ein zuverlässiges Instrument.

Für Trainer bieten die verschiedenen Tests sehr gute Möglichkeiten, das Training auf seine Effektivität hin einzuschätzen. Somit erfüllt diese Trainingsform auch den Zweck der regelmäßigen Leistungsüberprüfung.

Vorher einen Ruhetag einlegen

Für den praktischen Einsatz ist es empfehlenswert, vor dieser Trainingsform einen Ruhetag einzulegen bzw. einen Trainingstag mit regenerativen Inhalten. Nur so ist gewährleistet, dass man sich voll belasten kann und die Möglichkeiten dieses Trainings ausschöpfen kann.

Für die Spezialisten verschiedener Distanzen, kann das Training sehr gezielt abgewandelt werden. Die Belastung reicht deshalb sehr nah an die Anforderungen des Wettkampfs heran.

Für den Einsatz als Wettkampftest ist es empfehlenswert, die gebrochene Strecke ein Mal oder zwei Mal zu schwimmen. Im letzten Fall, der jedoch wegen der Länge nur den Sprintern, Kurztrecklern und zum Teil den Mittelstrecklern zu empfehlen ist, sollten Sie eine Pause von mindestens fünf besser zehn Minuten mit leichten aktiven Inhalten zwischen den Starts einhalten.

Als Trainingsmittel eignen sich die folgenden Beispiele in intervall-ähnlicher Organisation. Einen Vorschlag, wie Sie ein Training mit gebrochenen Serien absolvieren könnten, können Sie in der nächsten Trainingseinheit der Woche erfahren.

 

Sprinter (50m/100m)

2x25m, Pause: 5 oder 10 Sekunden

4x25m, Pause: 5 oder 10 Sekunden

 

Kurzstreckler (100m/200m)

50m+25m+25m, Pause: 10 Sekunden

4x50m, Pause: 10 Sekunden

25m+25m+50m, Pause: 10 Sekunden

 

Mittelstreckler (400m)

200+100m+50m+50m, Pause: 10 Sekunden oder 20/10 Sekunden

200m+100m+100m, Pause: 10 oder 20 Sekunden

100m+100m+100m+100m, Pause: 10 oder 20 oder 30 Sekunden

 

Langstreckler (800m/1500m/Freiwasser)

8x100m, Pause: 10 oder 20 Sekunden

500m+400m+300m+200m+100m, Pause: 20 Sekunden

200m+200m+100m+100m+50m+50m, Pause: 20/20/20/10/10 Sekunden

 

Das angestrebte Ziel ist es, in der Addition der Einzelstrecken unterhalb der Wettkampfbestzeit zu liegen. Absolvieren Sie diese Form des Trainings regelmäßig, um Ihre Fortschritte oder die Ihrer Sportler dokumentieren zu können. Mit Hilfe der gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen werden Sie sehr gezielt das Training steuern und zuverlässige Wettkampfprognosen geben können.

Und hier ist der passende Plan zum Thema:


Von Holger Lüning

 

 

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