TRAINING: Critical Swim Speed – einfache Messmethode der Leistung
Einfache Messmethode: Critical Swim Speed
Leistungsdiagnostische Maßnahmen sind im Leistungssport, ganz gleich auf welchem Alters- und Leistungsniveau, eine wichtige Methode, um das Training auf seine Wirksamkeit zu überprüfen. En weiterer wichtiger Aspekt ist dabei die möglichst exakte Einstellung der Intensitäten im Training. Die Suche nach der Critical Swim Speed könnte eine Alternative zu teuren und aufwändigen Tests sein.
Bei der Critical Swim Speed (CSS) geht es um die Feststellung genau des Tempobereichs, in dem sich Energieverbrauch und –gewinnung im Einklang befinden. In der Trainingswissenschaft spricht man auch von einem steady-state. Dieser Wert wird vor allem über laktatgesteuerte Testserien ermittelt und ist somit nur den wenigsten Schwimmern zugänglich. In den Australien hat sich in den 90er-Jahren der folgende Schwimm-Test etabliert, um diese Werte ohne die aufwändige und teure Analyse der Blutwerte möglich zu machen. Alles was Sie benötigen ist ein 25- oder 50-Meter-Pool und eine Stoppuhr. Und so sieht der Testverlauf in der Praxis aus.
Ablauf:
Nach einem ausführlichen Einschwimmen (empfehlenswert ist ein typisches Wettkampf-Einschwimmen), werden die folgenden Strecken geschwommen.
400m maximale Intensität mit Start aus dem Wasser
Pause von mindestens 15 Minuten (komplette Erholung, aktiv und passiv)
50m maximale Intensität mit Start aus dem Wasser
Bestimmen Sie die erzielten Zeiten in totalen Sekundenwerten, um sie dann in folgende Formel zu überführen.
(D1 – D2) : (T1 – T2) = CSS (in m/s)
Erklärung:
Distance (D): D1 = 400m; D2 = 50m
Time (T): T1= 400m-Zeit in Sek., T2= 50m-Zeit in Sekunden
Beispiel:
400m in 5.00,00 Minuten
50m in 30,00 Sekunden
(400-50) : (300-30) = 1.29 m/s
1.29 m/s entspricht einer Zeit pro 100 Meter von
100 m : 1,29 m/s = 1.17,5 Minuten
Mit diesem Wert können Sie nun Intervallserien und Dauerschwimmen steuern. Die errechnete Zeit können Sie beispielsweise in 100m-Intervallserien wie auch z.B. in 4×400 Meter-Serien als Schwellenzeit festlegen. Untersuchungen am National Sports Research Center in Australien haben in Vergleichen belegt, dass es eine gute Korrelation zwischen leistungsdiagnostischen Tests auf der Basis der Laktabestimmung und des CSS-Test gibt.
Alternativ kann der Test auch mit 400m + 200m geschwommen werden. Zwischen beiden Strecken gilt es, sich komplett zu erholen. Hier gibt es unterschiedliche Ansichten und mitunter auch individuelle Präferenzen. Der Test kann grundsätzlich in einem 25m- oder 50m-Becken absolviert werden.
Tipp:
Ermitteln Sie während des Trainings immer wieder Ihre Herzfrequenz (Messen am Handgelenk oder an der Halsschlagader), um zusätzliche Werte zu ermitteln und ins Verhältnis zur Intensität setzen zu können.
Schwimmen Sie den Test in ausgeruhtem Zustand, im Idealfall nach einem regenerativen Trainingstag. Neben der Steuerungsgröße der ermittelten Werte, dienen die erzielten Ergebnisse ebenfalls als gute Leistungsüberprüfung. Wiederholen Sie den Test alle zwei Monate, um das Training an die aktuelle Leistungsfähigkeit anzupassen.
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