Schwimmbrett & Paddles: was kann man mit Hilfsmitteln erreichen? Teil 2/2
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Schneller, schwerer, leichter: Was kann man mit Schwimm-Tools erreichen?
Viele Möglichkeiten: Erleichtern oder erschweren
Ganz gleich, wie Ihr Techniktraining strukturiert ist – es gilt immer der Grundsatz: überlegen Sie sich als Trainer oder Sportler genau, was Sie mit dem Einsatz der gewählten Methode erreichen möchten!
Schauen Sie immer wieder über den Tellerrand heraus und fragen Sie sich regelmäßig, welche Bewegungserfahrungen Sie mit den vielfältigen Trainingshilfen produzieren können. Habe ich ein klares Ziel oder ist Ihr Techniktraining mehr ein Alibi-Training? Oder denken Sie doch mal anders herum: So kann man das Schwimmbrett nicht nur im Wasser, sondern auch mal Überwasser führen, um neue Eindrücke und Trainingsinhalte in das Übungsprogramm zu integrieren. Erleichtern, im Sinne einer Hilfestellung, ist ein wesentlicher Einsatzbereich. Bewegungsausführungen zu erschweren oder bestimmte Anteile zu akzentuieren, könnte ein weiterer Einsatzbereich sein, den Sie vielleicht bislang vernachlässigt haben.
Schnell oder schwer
Dort, wo Kurzflossen und Neoprenshorts eine deutlich höhere Geschwindigkeit ermöglichen, kann das Training unter erschwerten Bedingungen ebenfalls einen Zugewinn an koordinativen Fähigkeiten erzeugen. Ergänzend führt diese Form des Overload-Trainings, also der höheren Widerstände, zu physiologischen Anpassungen, die die Gesamttechnik und die spezifische Kraft positiv beeinflussen können.
Ganz einfach können Sie sich dieser Trainingsmethode annähern, wenn Sie im Training einige Intervalle mit einem T-Shirt oder einer Boardershorts schwimmen. Die simpelste Form des Overlaod-Training verschlechtert Ihre Widerstandswerte im Wasser derart, dass es eines hohen Kraftaufwands bedarf, um die Schwimmtechnik auf einem guten Niveau zu halten. Ziel der Übung ist es, die Fähigkeiten zu schulen, auch unter widrigen Bedingungen ein Mindestmaß an technischer Qualität aufrecht erhalten zu können. Eine Fähigkeit, die nicht nur im Wettkampf unter zunehmender Ermüdung von Bedeutung sein kann. Auch für Freiwasser- oder Triathleten ist die Fähigkeit, bei ungewohnten Bedingungen (z.B. Wellen, Massenstart) eine gute technische Basis abrufen zu können, leistungsentscheidend.
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Technik unter verschiedenen Bedingungen
In der Sportdidaktik spricht man in diesem Fall von der variablen Verfügbarkeit der Technik. Im Klartext bedeutet es, dass Sie unter jedweden Bedingungen auf ein stabiles technisches Grundgerüst zurückgreifen können, das Ihnen das erfolgreiche Absolvieren der geforderten Aufgabe ermöglicht. Mit dem Overload-Training kommen Sie diesem Anspruch sehr nahe. Im Handel sind dazu weitere Trainingsmittel zu bekommen. Sei es ein Bremsschirm, den Sie hinter sich herziehen oder das sogenannte angebundene Schwimmen mittels eines Gummiseils, welches Sie auf der einen Seite am Startblock befestigen und am Körper durch einen Hüftgurt fixieren. Das Schwimmen auf der Stelle hat einen besonderen Reiz und fördert neben der Kraft auch die sensorische Sensibilität an den Antriebsflächen.
Im Grunde ist Ihrer Kreativität aber kaum eine Grenze gesetzt. Befestigen Sie beispielsweise einen Schwamm oder ein altes Shirt an einem Seil und binden sich das andere Ende um Ihre Hüfte, so werden Sie schnell spüren, wie wenig materieller Aufwand notwendig ist, um die Widerstandswerte von einem Moment auf den anderen erheblich zu verschlechtern. Auch hier erleben Sie im Umkehrschluss, wie wichtig es ist, sich um eine gute Wasserlage zu bemühen.
Genaue Überlegungen
Bei allen Möglichkeiten, die der Einsatz von Trainingstools bietet, so steht das angepeilte Ziel immer im Mittelpunkt der Überlegungen. Überlegen Sie sich deshalb genau, was Sie erreichen wollen und hinterfragen Sie den bisherigen Einsatz. Mitunter ist der routinierte Einsatz bereits so fest im Trainingsalltag verankert, dass man das tatsächliche Ziel ein wenig aus dem Auge verliert. Auch hier gilt: brechen Sie Routinen regelmäßig auf und bereichern Sie Ihr Training mit neuen Ideen.
Alternative Übungen mit Schwimmtools
- 6x50m: Beinarbeit, die letzten 15m das Brett zur Widerstandserhöhung senkrecht in das Wasser stecken, Pause: 30 Sekunden
- 4x150m: 50m Brett zwischen die Sprunggelenke als Stabi-Übung für die Wasserlage + 100m ganze Lage, Pause: 30 Sekunden
- 3x100m: 25m Brett aus dem Wasser halten und „trocken“ transportieren + 25m Beine locker + 25m Brett unter der Wasseroberfläche transportieren + 25m Beine locker
- 4x100m: Kraul mit nur einem Paddle
- 4x25m: Rücken dabei den Pullbuoy auf der Stirn transportieren oder in der Luft von linker/rechter Hand ohne Wasserkontakt übergeben
- 4x25m: Mittig aufs Brett legen und mit stabiler Wasserlage schwimmen ohne dass das Brett herausrutscht