Schneller Schwimmen

Schneller Schwimmen #07: Dreierzug ist keine Wettkampf-Technik

Der Dreierzug ist keine Wettkampf-Technik

Sind die Abstände zwischen den Atemzügen zu lang?

Der Dreierzug genießt einen zwiespältigen Ruf. Manche Trainer schwören darauf, es den Schützlingen so lange im Training vorzugeben, bis es endlich (wenn auch nicht immer gut) klappt. Das Argument ist, man würde ruhiger im Wasser liegen und beide Atemseiten gleichmäßig beanspruchen und damit auch einseitigen Bewegungen vorbeugen. Doch ist das tatsächlich so?

Denn mitunter sieht man Schwimmer im Dreierzug schwimmen (d.h. Atmung nach jedem dritten Armzug im Kraulschwimmen), die deutlich unruhiger im Wasser liegen, da sie noch immer eine bessere und eine schlechtere Atemseite haben. Ist das der Fall, führt der stete Wechsel zwischen gut-und-schlecht logischerweise auch nicht zu guten Ergebnissen. Vielmehr gerät die Wasserlage noch mehr in Unruhe, erzeugt einen höheren Widerstand und folgerichtig kommt es zur Temporeduzierung respektive hohem Energieaufwand. Deshalb gilt natürlich auch hier: ein schlecht geschwommener Dreierzug ist noch weniger effektiv! Deshalb gilt es, das Zug- und Bewegungsmuster individuell gut zu beobachten.

Spitzenschwimmer machen es da häufig anders. Sieht man den 1.500-Meter-Olympiasieger von 2016, Gregorio Paltrinieri, im Training zu, so sieht man bei langen Trainingseinheiten über 10 Kilometer Länge nicht einen einzigen (!) Dreierzug. Das gesamte Übungsprogramm wird im Zweierzug absolviert. Erfolg entsteht dann, wenn man auf die individuell besten Methoden setzt.

Beim Blick in den Leistungssport zumindest wird das Urteil eindeutig und könnte wie folgt zusammengefasst werden: wer einen Wettkampf oder intensive Trainingsaufgaben im Dreierzug absolviert, der schwimmt womöglich nicht auf dem individuell bestmöglichen Niveau – oder verhält sich energetisch betrachten nicht optimal.

Betrachtet man Rennen ab 200 Meter einmal etwas genauer, so sieht man keinen Schwimmer nach dem Dreier-Rhythmus schwimmen. Und das hat seinen Grund. Und darüber sprechen wir im Video unseres heutigen Tipps. Viel Spaß – mit dem Klick auf das Motiv geht es auch schon los.