Studie: Auswirkungen eines 6-wöchigen Athletik-Trainings auf die Schwimmleistung
Stabiler Rumpf unterstützt strömungsgünstiges Schwimmen
Wer stabiler im Wasser liegt, erzeugt weniger Widerstände. Das klingt plausibel und macht deutlich, wie wichtig es ist, eine ruhige Wasserlage einzunehmen und sie zugleich maximal zu stabilisieren. So können die Vortriebskräfte besser genutzt werden, um den Körper zu beschleunigen.
Schließlich erzeugt jede unnötige Bewegung des Rumpfes einen erhöhten Widerstand. Und da der Wasserwiderstand schon allein wegen der 800-mal höheren Dichte des Wassers im Vergleich mit der Luft ist, wird deutlich, wie wichtig es ist, diese Komponente zu optimieren. Wir haben dieser Thematik eine eigene Folge gewidmet und dazu Versuche im Strömungskanal auf Teneriffa unternommen. Die Ergebnisse waren erstaunlich. Ab Minute 1:50 im Video zu sehen > Klick hier
Doch wie hoch kann der Tempogewinn ausfallen, wenn es gelingt, dem Rumpf mehr Stabilität zu verleihen? Und welchen Effekt hat nun das Athletiktraining? Wir haben uns eine Studie aus 2019 zum Thema angesehen und zusammengefasst.
Titel der Studie (veröffentlicht 2019):
The effects of a 6-week core exercises on swimming performance of national level swimmers
Autoren: Karpinsky, Rejdych & weitere – Link zur Studie hier!
Ziel:
Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen eines 6-wöchigen speziellen Trainingsprogramms zur Stärkung der Rumpfmuskulatur zu bewerten, um die Wirksamkeit ausgewählter Elemente (z.B. Starts und Wenden) eines Schwimmwettkampfs in einer Gruppe von polnischen Elite-Schwimmern zu verbessern.
Methode:
16 männliche nationale und internationale Schwimmer (21,6 ± 2,2 Jahre) nahmen an der Untersuchung teil. Die Teilnehmer wurden vor dem Datenerfassungsprozess zufällig einer von zwei Gruppen zugeordnet: einer Versuchsgruppe (EG, n = 8) und einer Kontrollgruppe (CG, n = 8). Beide Schwimmergruppen führten ein identisches Trainingsprogramm im Wasser durch (Volumen und Intensität), während Schwimmer aus der Versuchsgruppe EG zusätzlich das spezifische Stabilitätstraining durchführten.
Die Aufgabe der Schwimmer war ein Einzelschwimmen im 50-Meter-Freistil, bei dem die kinematischen Parameter Start-, Wenden- und Schwimmtechniken mit dem Videokamerasystem aufgezeichnet wurden.
Ergebnis:
In beiden Gruppen wurde während des Starts ein geringfügiger Anstieg der Flugphase beobachtet (EG = 0,06 m, 1,8%; p = 0,088; CG = 0,08 m, 2,7%; p = 0,013).
Die Zeit der Distanz 5 m nach Eintauchen und die aufgezeichnete durchschnittliche Schwimmgeschwindigkeit dieser Distanz in der Versuchsgruppe (EG) verbesserten sich statistisch signifikant um 0,1 s (–28,6%; p <0,001) und 3,56 m · s –1 (23,2%; p = 0,001) ). In der Versuchsgruppe (EG) wurde eine statistisch signifikante Verbesserung der 50-m-Freistil-Leistung um 0,3 s beobachtet (–1,2%, p = 0,001).
Schlussfolgerung der o.g. Autoren:
Die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass die Implementierung einer isolierten Trainingseinheit der stabilisierenden Rumpfmuskeln eine wertvolle Ergänzung zum Standardtraining von Schwimmern zu sein scheint.
Unser Tipp
Die Rumpfmuskulatur dient nicht nur dazu, den Rumpf in eine strömungsgünstigen Position zu bringen. Zusätzlich verbessert sich die Kraftübertragung aus der antriebsrelevanten Muskulatur auf die Hebel. Tolle Chancen – und ohne dass man sich zu einer weiteren Wassereinheit motivieren muss. Schwimm-Training an Land! Wie wäre es, wenn Sie direkt in das Training starten? Zum Beispiel mit unserem Trainingsplan Nummer 102. Mit einem Klick auf das Videomotiv geht es los – oder mit einem Klick zum passenden Artikel > KLICK