Wissenschaft

Studie: So sieht das optimale Aufwärmprogramm aus

Verschiedene Warm-Up-Programme im Vergleich

Kurzes, mittellanges oder langes Einschwimmen

Das Einschwimmen ist von vielen Dingen abhängig. Im Kern sollte aber jeder Sportler für sich ein standardisiertes Einschwimmprogramm entwickeln, welches er im Training einübt. So ist es möglich, die optimale Vorstartaktivität zu erzeugen.

In der vorliegenden Studie werden drei Einschwimmprogramm von 600, 1200 und 1800 Meter Länge hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die 100m-Freistil-Leistung verglichen. Das Ergebnis zeigt vor allem, was man nicht machen sollte. Und auch das ist ein wichtiges Fazit. Die Zusammenfassung der Studie:

Titel der Studie:

Die Auswirkung verschiedener Aufwärm-Volumina auf die 100-Meter-Freistil-Leistung

Autoren: Neiva, Marques u.a.

Erschienen: 01 Nov 2015, 29(11):3026-3036

Inhalt der Studie

Das Ziel dieser Studie war es, die Auswirkung von 3 verschiedenen Aufwärmvolumina (WU) auf die 100-m-Schwimmleistung zu vergleichen.

Methode

Elf männliche Schwimmer auf nationaler Ebene absolvierten an verschiedenen Tagen und nach einem Standard-Warm-Up (WU), einem kurzen WU (Short-Warm-Up = SWU) oder einem langen WU (Long-Warm-Up = LWU) in zufälliger Reihenfolge drei Zeitschwimmen über 100-m-Freistil. Alle von ihnen replizierten einige übliche Sätze von Übungen.

Das Einschwimmprogramm WU betrug 1.200 m, SWU 600 m und LWU 1.800 m.

Die Schwimmer waren nach der WU (59,29 Sekunden; Konfidenzintervall [CI] 95%, 57,98-60,61) und nach der SWU (59,38 Sekunden; CI 95%, 57,92-60,84) schneller als nach der LWU (60,18 Sekunden; CI 95%). 58,53-61,83).

Die zweiten 50m des 100-m-Zeitschwimmens nach der WU wurde mit einer höheren Zuglänge (Effektgröße [ES] = 0,77), einem höheren Zugindex (ES = 1,26) und einer höheren Antriebseffizienz (ES = 0,78) als nach der SWU durchgeführt. Sowohl WU als auch SWU führten im Vergleich zu LWU (ES = 1,58 bzw. 0,74) zu höheren vorzeitigen Werten der Blutlaktatkonzentrationen [La], und die Testosteron: Cortisol-Spiegel waren in WU im Vergleich zu LWU (ES = 0,86) erhöht.

Darüber hinaus verursachte die Studie nach WU höhere [La] (ES ≥ 0,68) und Testosteron: Cortisol-Werte im Vergleich zur LWU (ES = 0,93).

Ergebnisse

Diese Ergebnisse legen nahe, dass ein LWU (1.600m) die 100-m-Freistil-Leistung negativ beeinträchtigen könnte. Die Schwimmer zeigten während des Rennens nach 1200 m WU eine höhere Effizienz, was auf eine günstige Situation hindeutet. Es wurde die Bedeutung der [La] – und Hormonreaktionen für jede einzelne WU hervorgehoben, die möglicherweise die Leistung und die biomechanischen Reaktionen während eines 100-m-Rennens beeinflussen.

Der DOC-SWIM-Tipp

In einem Artikel haben wir uns mit den Möglichkeiten des Warm-Ups, d.h. des Aufwärmtrainings an Land beschäftigt. Hier geht es mit einem Klick zum Artikel „WARM-UP: So wichtig!“.

In einem weiteren Artikel zitieren wir eine Studie zum Einschwimmverhalten von Elitesportlern (> KLICK). Dabei geht es um verschiedene Aspekte des Einschwimmens wie

  1. Körperliches Aufwärmtraining
  2. Kinästhetische Vorbereitung
  3. Taktisches Verhalten
  4. Mentales Warm-Up

Darüber hinaus enthält dieser Artikel eine konkrete Empfehlung für ein Einschwimmprogramm.