Wissenschaft

Studie: Badehose vs. Jammer – wie sind die Tempo-Unterschiede?

Ist die Badehose im Nachteil im Wettkampf?

Welche Vorteile sind von spezieller Wettkampfbekleidung zu erwarten?

Im Leistungsschwimmen gibt es seit der Ära der Plastikanzüge und der damaligen Flut an Weltrekorden immer wieder die Frage nach dem schnellsten Material. Auch wenn die Reglementierung nach Verbot der Plastikanzüge klar formuliert wurde, forscht die Industrie nach immer schnelleren Schwimmanzügen und -hosen. Somit hat die beschriebene Ära, die im Jahr 2010 ihr Ende gefunden hat, eine interessante Entwicklung in Gang gesetzt.

Und so beschäftigt SchwimmerInnen die Frage: welches Material ist denn nun das schnellste? Und kann man einen Unterschied messen zwischen herkömmlicher Schwimm-, also Trainingsbekleidung und den sehr spezifischen Rennanzügen? Schließlich ahnt man, wenn man das Prozedere des Anziehens moderner Wettkampfanzüge einmal selbst schweißtreibend erfahren hat, dass hier Unterschiede liegen müssen.

Wir haben eine Studie gefunden, die Informationen bietet. Es geht um den Unterschied einer Renn-Jammer-Hose und einer herkömmlichen Badehose. Hier folgt die Zusammenfassung.

SCHNELLER SCHWIMMEN – die Planungshilfe für Schwimmer & Triathleten, für Sportler und Trainer.

Titel der Studie

Does a jammer-type racing swimsuit improve sprint performance during maximal front-crawl swimming?

Autoren: Moriyama, S.-I., Mankyu, H., Tsunokawa, T., Kurono, T., Mizukoshi, H. & Ogita, F. (2021)

Erschienen: Sports Biomechanics, Published online: 2021-03-04, 1-13.

Inhalt der Studie

Wir untersuchten die Auswirkungen von Rennbadeanzügen vom Jammer-Typ (RS) auf die Schwimmleistung beim reinen Armhub (Ziehen) und beim Ganzkörperhub (Schwimmen) beim 25-m-Kraulschwimmen mit maximaler Anstrengung.

Methode

Zwölf gut ausgebildete männliche College-Schwimmer trugen RS und einen herkömmlichen Badeanzug (CS) und führten drei Tests durch: Armzug, Schwimmen und Armzug mit dem System zur Messung des aktiven Widerstands (MAD-Zug).

Die Schwimmgeschwindigkeit und der intraabdominale Druck (IAP) wurden in allen Tests bestimmt. Die Hubindizes während des Ziehens und der Schwimm- und Schleppgeschwindigkeitsbeziehung sowie die maximale Antriebskraft während des MAD-Ziehens wurden ebenfalls bestimmt.

Ergebnisse

Die Schwimmgeschwindigkeiten beim Armzug und Schwimmen beim Tragen eines RS (1,59 ± 0,13 bzw. 1,77 ± 0,09 m / s) waren signifikant höher als beim Tragen eines CS (1,57 ± 0,14 bzw. 1,74 ± 0,08 m / s).

Die Zuglänge beim Armzug und Schwimmen war beim Tragen eines RS (1,68 ± 0,12 bzw. 1,83 ± 0,13 m) signifikant größer als beim Tragen eines CS (1,63 ± 0,10 bzw. 1,81 ± 0,13 m).

Es wurden jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den anderen Variablen in allen Tests bestätigt.

Fazit der Autoren der Studie

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schwimmleistung beim Tragen eines RS im Vergleich zu einem CS verbessert ist.