Tipp #69: Effektive Trainingsplanung nach dem E-PRINZIP
Trainingsplanung simplifizieren
Den optimalen Trainingseffekt definieren
Mitunter weiß man zu Beginn vielleicht gar nicht so recht, weshalb es gerade an diesem tag ganz besonders gut oder auch einmal ganz besonders schlecht läuft. Auch die Trainingsplanung kann den gewünschten Zustand nicht immer zu 100% garantieren, aber zumindest die besten Bedingungen dafür schaffen.
Sportler, die ihr eigenes Training planen oder auch Sportler, die ein anspruchsvolles Tagesgeflecht aus Beruf, Familie und Sport koordinieren müssen, sind mitunter überfordert, wenn ein geplantes Training nicht in der Form realisiert werden kann, wie man sich das wünscht. So ist nach einem anstrengenden Büro-Tag eine hoch-intensive Trainingseinheit schnell der Vorläufer einer Überlastung – besonders dann, wenn diese Situation häufiger eintritt. Deshalb ist es hilfreich, im entscheidenden Moment eine Alternative zur Hand zu haben.
Konsequent handeln
In solchen Momenten – doch genauso in Momenten, in denen es viel besser läuft als erwartet – heißt es, konsequent zu sein. Doch wie? Für diese Momente haben wir die Trainingsplanung nach dem Prinzip E entwickelt. Sie soll helfen, auf der Basis von klaren Vorgaben, im entscheidenden Moment schnell und konsequent umschwenken zu können. So soll das beste Training realisiert werden, das genau an diesem Tage möglich ist.
Diese alternative Form der Trainingsplanung gibt ein praxisorientiertes Gerüst für Trainer und Sportler vor, die ihr Training tendenziell eher kurzfristig planen möchten oder müssen. Gespannt und gleich hinein ins Video?
Das Video zum Tipp mit Hintergründen und Tipps
Einfach auf das Motiv klicken und schon startet das Video. Viel Spaß!
Das Prinzip E und die 4 Trainingsbereiche
E wie Erholung
Das erste E (Erholung) richtet sich an die wichtigen regenerativen Einheiten, die letztlich auch dafür sorgen, dass Ihr Organismus wieder ins biologische Gleichgewicht kommt und bereit für anstehende Belastungen ist. Unterschätzen Sie die Wichtigkeit dieser Einheiten nicht! Denken Sie immer wieder daran, dass sich Ihr Organismus in den Trainingspausen und den regenerativen Momenten entwickelt. Eine zu häufige Abfolge von harten Belastungen lässt dem Körper ungenügend Möglichkeiten, sich wieder auf ein Niveau zu begeben, auf dem er hohe Intensitäten verkraften kann. Wenn Sie sich das Erholungs-E vor der Trainingseinheit vornehmen, so sollten Sie diese auch streng im regenerativen Pulsbereich absolvieren.
E wie Erhaltung
Das zweite E steht für die Erhaltung der Form. In einer Phase, z.B. zwischen zwei wichtigen Wettkämpfen, werden Sie Ihre Form nicht stark verändern können. Sehr wohl ist es aber möglich, den Organismus längere Zeit auf einem hohen Niveau halten zu können. Trainingseinheiten, in denen Sie über eine kurze Dauer Ihre Wettkampfgeschwindigkeit „antesten“, erfüllen diesen Zweck sehr gut. Trainingseinheiten mit dem Ziel der Formerhaltung dienen im mentalen Bereich vor allem der Bestätigung, dass die Form „noch da ist“. Eine andere Aufgabe erfüllt die Formerhaltung z.B. in Trainingsphasen mit einer klaren, sehr punktuellen Zielsetzung. Kurze Schnelligkeitsübungen oder anaerobe Intervalle halten beispielsweise in einer Phase des Grundlagentrainings diese Fähigkeit auf einem guten Niveau.
E wie Entwicklung
Das dritte E (Entwicklung) ist der Bereich, in dem Sie die sportliche Form entwickeln. Hier geht es also um eine zielgerichtete Formulierung. Definieren Sie klar und eindeutig das Ziel Ihrer Trainingseinheit. Handelt es sich um schnelligkeitsorientierte Belastungen? Wollen Sie Ihre Grundlagenausdauer verbessern? Oder möchten Sie die technisch-koordinative Umstellungen vornehmen? Je klarer Sie die Ziele im Vorfeld festlegen desto einfacher wird Ihnen die Umsetzung fallen. Und nicht nur das: die Trainingsreize fördern die schnellere physiologische Anpassung.
E wie Effizienz
Dieses E steht für die technische und koordinative Weiterentwicklung, also für Trainingsmaßnahmen, die darauf abzielen, die Bewegung ökonomischer durchzuführen. Sei es im Hinblick auf eine sehr schnelle und präzise Bewegung im Kurzzeit-Bereich wie dem Sprint oder situationsgerecht angepasst an längere Strecken. Das Effizienz-E passt deshalb auch in der Kombination mit einem weiteren E, vor allem zu Beginn einer Trainingseinheit, wenn die Konzentration sich noch auf einem sehr hohen Niveau befindet und auch die energetischen Reserven eine maximale Qualität ermöglichen.
Das Prinzip E
Training kann nur dann seine volle Wirkung entfalten, wenn Sie einen klaren Fokus auf das haben, was Sie erreichen möchten. Nur dann können Sie nämlich die passenden Maßnahmen entwickeln. Nach Wettkämpfen oder Tests können Sie diese Zielsetzung neu justieren oder auch feststellen, dass Sie auf dem richtigen Weg zur Realisierung Ihrer Ziele sind. Deshalb sollten Sie Zwischenetappen definieren, um nicht vom Weg abzukommen und am Ende ganz woanders anzukommen.