Training & Wettkampf

Mängel in der Trainer-Ausbildung?

Gibt es Schwächen in der Trainer-Ausbildung?

Unterschiedliche Konzepte, unterschiedliche Qualität?

Trainer sind Lehrende und Multiplikatoren und nicht einfach nur gruppenleitende Personen. Sie haben eine gehörige Verantwortung für ihr Tun. Im Ausbildungsprozess von Trainern steht auch immer die Aus- und Fortbildung in den jeweiligen Verbänden. Als Ausgangspunkt des Wissenserwerbs – sofern kein sportfachliches Studium die Basis bildet – obliegt dem Verband somit ebenfalls eine sehr große Verantwortung.

Denn: wird hier falsch oder nachlässig gelehrt, setzt sich diese Entwicklung über die Trainer bis hin zu den Sportlern fort. Die Fachverbände dürfen sich dieser Position durchaus und permanent bewusst sein, bilden sie doch ein wesentliches Fundament für die Ausbildungsqualität der Trainer und damit – blickt man zeitlich etwas weiter in die Zukunft – auch der Leistungsfähigkeit des Sports auf all seinen Ebenen.

Auf der Grundlage von Informationen aus den einzelnen Landes-Verbände im Schwimmen und Triathlon (Deutschland) zu den Aus- und Fortbildungen sind als Beispiel z.T. unterschiedliche technische Leitbilder hinsichtlich der Schwimmtechnik erkennbar. Ein Zustand, der viel Unsicherheit und zum Teil auch falsches Wissen transportieren könnte. So betrachtet, darf auch der Qualität der Referenten große Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Eine Diskussion, die wir auch in den Schwimm-Camps mit den Teilnehmern – und immer durch die Teilnehmer initiiert! – führen, die genau diesen Zustand kritisieren. Vielleicht ist es am Ende nur eine Frage des Anspruchs und der Motivation seitens der Verbände? Und damit auch verbunden die Frage der Professionalität der leitenden Institutionen? Immer wieder eine interessante Fragestellung, so viel steht fest.

Wir blicken in die Zusammenfassung eines kurzen Beitrags zu diesem Thema (hier: Trainer-Ausbildung der DTU Deutsche Triathlon-Union) und eröffnen die Diskussion.

Entnommen aus:

Schneider, A. (2022)

Fazit aus 20 Jahren Schwimmausbildung im Rahmen der DTU Trainerausbildung.

In: Triathlon-Verein Deutscher Ärzte und Apotheker (Hrsg.), 35. & 36. Internationales Triathlon-Symposium Großwallstadt 2020/Großwallstadt 2021 (Triathlon und Sportwissenschaft, 29). (S. 67-77). Hamburg: Feldhaus, Ed. Czwalina.

Trainerausbildung

Die Ausbildung der Trainer in der DTU unterliegt den Vorgaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und ist in vier Stufen aufgeteilt (C, B, A, Diplom).

Aufgrund der Vielzahl von Themen, die in der Ausbildung der jeweiligen Lizenzstufe abgehandelt werden müssen, kann selbst auf wichtige Themen nur in begrenzter Form eingegangen werden. Die Ausbildung kann nur Anregungen geben, Akzente setzen und Entwicklungen aufzeigen.

Man merkt in jeder Ausbildung, dass es gerade im Schwimmen häufig mehr Fragen als Zeit zur Beantwortung gibt. Gerade hier sind Hausarbeiten, Kurzreferate der Teilnehmer und eigenes Studium zu bestimmten Themen angeraten.

In der B-Trainerausbildung merkt man den unterschiedlichen Ausbildungs- und Wissensstand der Teilnehmer recht häufig, da die Themen in den einzelnen Landesverbänden unterschiedlich abgehandelt werden. Da stehen auf der einen Seite Trainer mit jahrelanger Tätigkeit in Verein und Verband und auf der an deren Seite aktive Altersklassenathleten, die zukünftig eher Betreuung von Einzelathleten im Auge haben. Hier gilt es, diese Gruppen auf einen gemeinsamen Stand zu bringen.

Die Triathlontrainer-Ausbildung kann nicht eine Trainerausbildung in den drei Einzelsportarten ersetzen. Sie kann nur die Grundlagen repetieren, Schwerpunkte setzen, Trends aufzeigen, Mängel und Schwächen benennen.

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