Studie: Effekte eines Kurz-Intervall-Trainings an Land auf die Schwimmleistung
Wie das Training an Land die Schwimmleistung unterstützt
Eine 4-Wochen-Studie
Training an Land gehört zu einem umfangreichen und gut geplanten Training für Schwimmer (wie auch für Triathleten) dazu. Dabei geht es um den Anspruch, die konditionellen Faktoren gezielt anzusprechen. Bemerkenswert ist, dass sich viele Parameter an Land sogar besser trainieren lassen als im Wasser.
Das gilt für die Beweglichkeit ebenso wie für die Verbesserung der Kraftfähigkeiten. Deshalb ist Schwimmtraining auch im Sinne der Definition kein Krafttraining (> siehe auch Tipp 111 KLICK HIER) . Wir blicken in eine Studie, die über den Transfer des Landtrainings – in diesem Falle Laufsprints – in die Schwimmleistung Auskunft gibt.
Titel der Studie
The effects of incorporating dry-land short intervals to long aerobic-dominant in-water swimming training on physiological parameters, hormonal factors, and performance: a randomized-controlled intervention study
Autoren: Liu, H. & Wang, J. (2023).
Erschienen in: Journal of Sports Science & Medicine, 22 (2), 329-337.
Inhalt der Studie
In dieser Studie wurde der Einfluss eines 4-wöchigen Trockenland-Kurzsprint-Intervallprogramms (sSIT) auf einem Schwimmergometer auf die physiologischen Parameter, hormonellen Faktoren und die Schwimmleistung untersucht, wenn es in ein langes aerobic-dominiertes Schwimmtraining im Wasser integriert wurde.
Methode
Sechzehn Teilnehmer (Alter = 25 ± 6 Jahre, Größe = 183 ± 6 cm, Gewicht 78 ± 6 kg, Körperfett = 10,6 ± 3,1 %, gut ausgebildete Schwimmer) wurden randomisiert entweder einem langen aerobic-dominanten Training im Pool plus drei Sitzungen/Woche zugeteilt sSIT oder eine Kontrollgruppe (CON), die nicht an SIT teilgenommen hat. sSIT bestand aus 3 Sätzen von 10 × 4 s, 10 × 6 s und 10 × 8 s umfassenden (Lauf-)Sprints mit jeweils 15, 60 bzw. 40 s Erholungspause zwischen den einzelnen Sprints.
Zu den Bewertungen vor und nach dem Training gehörten die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2peak), der O2-Puls (VO2/HR), die Belüftung bei VO2peak (VE@VO2peak), die maximale und durchschnittliche Leistungsabgabe sowie die Freistil-Schwimmleistung bei 50, 100 und 200 m, Schlagfrequenz sowie Testosteron und Cortisol.
Ergebnisse
sSIT führte zu signifikanten Verbesserungen bei VO2peak (5,8 %), O2pulse (4,7 %), VE@VO2peak (7,1 %), Spitzen- und durchschnittlicher Leistungsabgabe (6,7 % bzw. 13,8 %), Gesamttestosteron (20 %), Testosteron zu Cortisol-Verhältnis (16,1 %) und 50-, 100- und 200-m-Freistil-Schwimmleistung (-2,2 %, -1,2 % bzw. -1,1 %).
Darüber hinaus waren die beobachteten Veränderungen der physiologischen, biochemischen und Leistungsanpassungen in der sSIT-Gruppe deutlich ausgeprägter als in der CON-Gruppe (p = 0,05), was keine Veränderungen während des 4-wöchigen aerob-dominierten Schwimmens im Wasser ohne sSIT zeigte .
Die aktuelle Forschung ergab effektiv, dass die Ergänzung des standardmäßigen langen, aerob-dominierten Schwimmtrainings im Wasser durch drei wöchentliche sSIT-Sitzungen an Land adaptive Mechanismen auslöst, die eine Verbesserung der aeroben und anaeroben Kapazität sowie der Schwimmleistung bei gut trainierten Schwimmern fördern.
Kernpunkte und Fazit:
Die Integration von Trockenland-sSIT in das typische lange aerob-dominierte Schwimmtraining im Wasser von Schwimmern löst adaptive Mechanismen aus, die eine Verbesserung der aeroben und anaeroben Kapazität sowie der Schwimmleistung bei gut trainierten Schwimmern fördern.
Die Veränderungen der hormonellen Reaktionen deuten auf eine anabole Anpassung an eine solche Intervention hin, was auf eine günstige Trainingsreaktion hinweist. Das Schwimmergometer ist eine disziplinspezifische praktische Modalität für SIT. Durch die Verwendung eines Ergometers können Schwimmer schnell die maximale anaerobe Leistung erreichen und Versuche mit maximaler Intensität durchführen.
Die Integration von sSIT in ein langes aerobic-dominantes Schwimmtraining im Wasser ermöglicht es Schwimmern und ihren Trainern, das Potenzial solcher Programme zu nutzen, um die Qualität und Effizienz ihres Trainings zu maximieren. Dieser Ansatz führt zu positiven physiologischen Verbesserungen und Leistungssteigerungen.