Studie: Maximale Laktatwerte nach 25, 35 und 50 Metern
Laktat als Ausdruck anaerober Energiebereitstellung
Maximale Werte auf den kurzen Distanzen
Die Leistungsdiagnostik spielt im ambitionierten Sport eine bedeutende Rolle. Nicht nur zur Feststellung des Ist-Zustandes dient die Überprüfung der Leistungsfähigkeit, sondern auch, um das bisherige Training auf seine Wirksamkeit zu überprüfen und zugleich auf der Grundlage der Ergebnisse, das Training in der Zukunft anzupassen.
So kann die Leistungsdiagnostik viele Funktionen erfüllen und ist deutlich mehr als nur ein Wert aktueller Leistungsfähigkeit. Neben einfachen Methoden wie dem Test zur Critical Swim Speed (CSS > Artikel dazu KLICK HIER) und verschiedenen Stufentests (8×200-Meter-Stufentest > KLICK HIER) , die auch auf der Grundlage der Herzfrequenz-Ermittlung nützliche Ergebnisse liefern, haben wir in einer großen Übersicht verschiedene Methoden aufgelistet
Leistungstests im Schwimmsport Teil 1 > KLICK HIER
Leistungstests im Schwimmsport Teil 2 > KLICK HIER
die zuverlässige Aussagen zu den unterschiedlichsten Streckenlängen erlauben.
Leistungstests sollten deshalb immer in der Planung des Trainings integriert sein. Das können auch Test-Wettkämpfe sein, die auch unter bestimmten Gesichtspunkten bestritten werden können. So bietet sich beispielsweise ein Wettkampf mit sehr vielen Starts an, um die Regenerationsfähigkeit (und ggf. verschiedene Methoden zur Regeneration bei Wettkämpfen beinhaltet) zu überprüfen. Hier gibt es viele Möglichkeiten, die zudem einen weiteren wichtigen Zweck erfüllen: die Aufrechterhaltung der Motivation von Sportler und Trainer!
Im folgenden fassen wir eine Studie zum Laktatverhalten zusammen. Eine große Übersicht zu Laktatwerten direkt im Anschluss an ein Rennen (über alle Strecken und Lagen!) haben wir bereits in einem früheren Artikel (> KLICK HIER) veröffentlicht.
Titel der Studie
Blood lactate and maximal lactate accumulation rate at three sprint swimming distances in highly trained and elite swimmers
Autoren: Mavroudi, M., Kabasakalis, A., Petridou, A. & Mougios, V. (2023).
Erschienen in: Sports, 11 (4), 89.
Inhalt der Studie
Wir untersuchten die Laktatreaktion im Blut im Hinblick auf die maximale Konzentration nach dem Training (Lamax), die Zeit bis zum Erreichen von Lamax und die maximale Laktatakkumulationsrate (VLamax) bei Schwimmsprints von 25, 35 und 50 m.
Methode
Insgesamt 14 hochqualifizierte Eliteschwimmer (8 Männer und 6 Frauen) im Alter von 14 bis 32 Jahren absolvierten die drei Sprints ihrer Spezialstrecke mit 30 Minuten passiver Pause dazwischen.
Um den Lamax zu erkennen, wurde der Blutlaktatwert direkt vor und kontinuierlich (minütlich) nach jedem Sprint gemessen. Der VLamax, ein potenzieller Index der anaeroben Milchleistung, wurde berechnet.
Ergebnisse
Die Blutlaktatkonzentration, die Schwimmgeschwindigkeit und der VLamax unterschieden sich zwischen den Sprints (p < 0,001).
Der Lamax war nach 50 m am höchsten (13,8 ± 2,6 mmol·L-1, Mittelwert ± SD durchgehend), während die Schwimmgeschwindigkeit und der VLamax bei 25 m am höchsten waren (2,16 ± 0,25 m·s-1 und 0,75 ± 0,18 mmol·L). -1·s-1).
Der Laktatspiegel erreichte seinen Höhepunkt etwa 2 Minuten nach allen Sprints. Der VLamax in jedem Sprint korrelierte positiv mit der Geschwindigkeit und untereinander.
Fazit der Autoren
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Korrelation der Schwimmgeschwindigkeit mit dem VLamax darauf hindeutet, dass der VLamax ein Index für die anaerobe Milchleistung ist und dass es möglich ist, die Leistung zu verbessern, indem der VLamax durch entsprechendes Training erhöht wird. Um den Lamax und damit den VLamax genau zu messen, empfehlen wir, eine Minute nach dem Training mit der Blutentnahme zu beginnen.