Wissenschaft

Studie: Trainingsqualität verbessern!

Studie: Mehr Qualität im Training

Trainer und ihre eigene Fortbildung

Training wird oft assoziiert mit den Determinanten Umfang und Intensität. Sie bilden das Gerüst für die Methodik sportlichen Trainings hinsichtlich der Entwicklung leistungsphysiologischer und konditioneller Fähigkeiten (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit). Doch ist damit nicht die gesamte Qualität eines Trainings beschrieben.

Vielmehr spielen auch sportdidaktische Überlegungen eine wesentliche Rolle, wenn es um die Vermittlung von Lerninhalten geht. In der Sportdidaktik haben sich diese drei Regeln als feste Größen etabliert

Vom Bekannten zum Unbekannten

Vom Einfachen zum Komplexen

Vom Leichten zum Schweren.

Mit diesen Grundsätzen haben wir z.B. unseren Kraul-Online-Kurs (> KLICK HIER zu Teil 1/3) konzipiert und auf der Grundlage zahlreiche positive Feedbacks erhalten. Und auch in unseren Trainingscamps – Schwimm- und Kraul-ABC-Camps – spielen diese Grundsätze eine wichtige Rolle, da sie den Rahmen für das Erlernen neuer Fähigkeiten bilden.

Einen Überblick zu den Inhalten unserer Schwimm-Camps erhältst du in diesem Video, das wir vor Ort erstellt haben. Erfahre, was du von uns erwarten darfst. Denn Transparenz ist uns wichtig. Hier ist das Video:

Training ist komplexer als nur Intervalle & Co.

Lernmethoden als zentralen Baustein sportlichen Trainings zu verstehen, kann die Qualität erhöhen und das Ergebnis verbessern. So gilt auch in unseren Trainingscamps ein wichtiges Motto, nämlich ein Training anzubieten, welches den Sportlern und Sportlerinnen die Möglichkeit bietet, Informationen zu sammeln. Und zwar Informationen über das eigene Tun und Handeln, um darauf aufbauend Kompetenzen zu erwerben. Man spricht dann ja auch gerne vom sogenannten „mündigen Sportler“.

Chancen produzieren – unter diesem Stichwort lässt sich Training zusammenfassen, wie wir das in Tipp 126 (> KLICK HIER) einmal zusammengefasst haben. Zu diesem sehr interessanten Themenkomplex fassen wir unten eine Studie zusammen.

Titel der Studie

Training quality – what is it and how can we improve it?

Autoren: Bucher Sandbakk, S., Walther, J., Solli, G. S., Tønnessen, E. & Haugen, T. (2023). 

Erschienen in:  International Journal of Sports Physiology and Performance, 18 (5), 557-560 > LINK

Inhalt der Studie

Die Sportwissenschaft hat detaillierte quantitative Informationen darüber geliefert, was erfolgreiche Sportler verschiedener Ausdauersportarten in ihrem Training tun, um sportartspezifische physiologische Kapazitäten und Leistungen zu entwickeln.

Dementsprechend ist unser Wissen über das Zusammenspiel von Trainingsbelastungsfaktoren wie Dauer, Intensität, und Frequenz zur Stimulierung der bestmöglichen adaptiven Reaktionen hat sich erheblich verbessert.

Wenn Trainer und Sportler jedoch Schlüsselfaktoren beschreiben, die zum Erfolg führen, betonen sie oft, wie sie funktionieren und warum Trainingspraktiken durchgeführt werden, was darauf hindeutet, dass die Qualität des Trainingsprozesses und die Durchführung der Trainingseinheiten Schlüsselfaktoren sind, die die Besten vom Rest unterscheiden.

 

(Abbildung aus der Studie, siehe Link oben.)

Im Gegensatz zu der umfangreichen Forschung, die sich auf unterschiedliche Belastungsfaktoren konzentriert, wurde das Konzept der Trainingsqualität, einschließlich Definition, zugrunde liegende Faktoren und Strategien zur Verbesserung der Trainingsqualität, nur spärlich behandelt.

In ihrer bahnbrechenden Arbeit vor drei Jahrzehnten schlugen Ericsson et al. vor, dass akkumuliertes und bereichsspezifisches bewusstes Üben für den Erwerb von Expertenleistungen im Sport und in vergleichbaren Bereichen verantwortlich ist. Allerdings ist ihr Ansatz eng mit der Trainingsbelastung verbunden, und eine spätere Metaanalyse zeigte, dass nur 18 % der Schwankungen in der sportlichen Leistung durch akkumuliertes bewusstes Üben erklärt wurden.

Dies impliziert, dass komplementäre und vielschichtige Erkenntnisse über die Qualität des Trainingsprozesses gewonnen werden müssen. Die Ziele dieses Kommentars bestehen darin, (1) einen praxisorientierten Rahmen zur Beschreibung der Trainingsqualität und ihrer allgemeinen und kontextabhängigen Merkmale vorzuschlagen und (2) zu diskutieren, wie Sportler und Trainer an der Verbesserung der Trainingsqualität arbeiten können.

Aufgrund der begrenzten wissenschaftlichen Literatur zu diesem Thema basiert dieser Kommentar hauptsächlich auf der Interpretation der Best-Practice-Literatur und der persönlichen Kommunikation der Autoren mit weltweit führenden Athleten und Trainern aus verschiedenen Sportarten.

Mehr Informationen unter dem oben angegebenen Link zur Studie.