Tipp #154: Übst du noch oder trainierst du schon?
Üben vs. Trainieren
Wird die Übung überschätzt?
Es geht um sportliche Leistung. In diesem Begriff ist der eigentliche Anspruch der Leistung schon klar ersichtlich und deutlich formuliert. Leistung benötigt – soll sie überdurchschnittlich gut ausfallen – aber auch eine technische Güte, die es ermöglicht, die physiologische Leistung („Motorleistung“) umsetzen zu können. Schnell ist man deshalb an dem Punkt angekommen, wo die Frage entsteht: benötige ich Übung oder doch eher Training?
Im Kern der Überlegung steht das Streben nach der Vervollkommnung der sportlichen Technik in der Zielbewegung. Welchen Anteil sollen Teilbewegungen im Training haben? Und noch viel wichtiger: kann ich Teilbewegungen in die Zielbewegung integrieren? Wenn man sich diese Frage stellt und in die Vielfalt der sogenannten Technischen Übungen (TÜ) blickt, drängt sich diese Frage schon vehement auf.
Teilbewegung vs. Zielbewegung
In dem Glauben, je komplizierter und verschachtelter eine Übung gestaltet ist desto größer ist ihr Nutzen, steckt eine große Gefahr. In der Übertreibung dieser Bestrebungen kann aus der TÜ sogar eine eigenständige Schwimmart werden. Die komplexe Aufgabe ist es, diesen Teilaspekt später wieder in die Gesamttechnik zu integrieren.
Dieser Transfer von motorischen und koordinativen (Teil-)Aspekten in die Zielbewegung ist problematisch. Es gilt also aufzupassen. Oder eine andere Strategie zu wählen.
Etwas plakativ womöglich, das Thema aber bereits aufgreifend, haben wir eine dieser Technikübungen als die „vielleicht überflüssigste Technik-Übung der Welt!?“ bezeichnet. Klick dich in den Beitrag – es handelt sich um eine TÜ, die du sicherlich auch schon geschwommen bist. Hat sie dir geholfen? > KLICK HIER
Ein anderer Weg – der womöglich erfolgreicher ist – kann deshalb das akzentuierte Techniktraining sein, welches in der Zielbewegung durchgeführt wird. Damit sichern wir, Veränderungsprozesse unmittelbar in der Zielbewegung anzustossen und zu festigen. Ein großer Vorteil.
Transferleistung beachten und steigern
Zudem wird die für die Bewegung notwendige Muskulatur durch Trainingsmaßnahmen unmittelbar angesteuert und trainiert. Deshalb steht das Training in seiner Bedeutung häufig deutlich über dem Üben. Soll heißen: wenn man Technikdetails akzentuiert und dabei in einer wettkampfnahen Ausführung trainiert, ist ein signifikant besserer Transfer zu erwarten. Schließlich soll die Zielbewegung eine Verbesserung erfahren – je direkter der Transfer in Bezug auf Leistung, Koordination, Geschwindigkeit und Intensität ist, umso höher darf die Transferleistung erwartet werden.
Dieser Beitrag soll eine Anregung sein, über das Thema nachzudenken, ggf. neu aufzustellen und somit das Techniktraining womöglich auf ein neues Niveau zu heben. Das gilt in diesem Fall für Einsteiger, Kinder und Jugendliche etwas mehr als für erfahrene Leistungssportler. Dennoch sollten auch Letztere – wie auch Trainer – ihre Routinen durchaus einmal überprüfen, um Chancen zu erkennen.
Springen wir ins Video.
Das Video „Üben vs. Trainieren“
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