Studie: Das Training der Atemmuskulatur
Das Training der Atemmuskulatur und die Schwimmleistung
Die Atmung als leistungsentscheidender Faktor
Atemmangel wird im Schwimmsport zwangsläufig relativ schnell zu einem Faktor, dem man Beachtung schenken sollte. Das liegt zum einen daran, dass wir aufgrund der koordinativen Muster nicht ständig und beliebig atmen können. So haben wir in allen Schwimmarten einen rhythmischen Ablauf zwischen der technischen Ausführung und der zeitlichen Möglichkeiten des Ein- und Ausatmens.
So bleiben uns nur relativ kurze Zeitfenster, um die Einatmung effektiv durchzuführen. Tun wir das nicht mit größter Aufmerksamkeit, kann es schneller als gewollt zu einer Sauerstoffnot kommen. In diesem Fall limitieren wir unsere Leistung zwangläufig.
Das Training der Atemmuskulatur (und auch der Kontrolle des Atemreizes) kann über das Hypoxie-Training (Atemmangel-Training) geleistet werden. Hier haben wir bereits einige Artikel und konkrete Trainingspläne veröffentlicht. Hier einige Links:
Trainingsplan 70: Hypoxie-Training > KLICK
Studie: das Atemsystem bestimmt die Schwimm-Leistung > KLICK
Studie: von 55,5 auf 54,1 Sek. über 100m durch das Training der Atemmuskulatur > KLICK
Zudem kann die Atemmuskulatur durch verschiedene Maßnahmen an Land bereits trainiert und somit gestärkt werden. Die Muskulatur wird leistungsfähiger und somit in der Theorie auch die Atemleistung im Wasser und daraus folgernd auch die Schwimmleistung als solches. Wir haben eine interessante Studie zu diesem Themenbereich gefunden, die wir hier zusammenfassen.
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Titel der Studie
Effects of inspiratory muscle training on lung function parameter in swimmers: a systematic review and meta-analysis
(Auswirkungen des inspiratorischen Muskeltrainings auf Lungenfunktionsparameter bei Schwimmern: eine systematische Übersicht und Meta-Analyse).
Autoren: Carvajal-Tello, N., Ortega, J. G., Caballero-Lozada, A. F., Devia-Quiñonez, M. J., González-Calzada, I., Rojas-Hernández, D. & Segura-Ordoñez, A. (2024).
Erschienen in: Frontiers in Sports and Active Living, 6, 1429902.
Inhalt der Studie
Diese systematische Überprüfung und Metaanalyse zielte darauf ab, den Einfluss des inspiratorischen Muskeltrainings (IMT) auf die Lungenfunktionsparameter (MIP, MEP, FEV1 und FVC) sowohl bei Elite- als auch bei Nicht-Eliteschwimmern zu bewerten.
Ergänzung der Redaktion – Klärung von Begriffen:
MIP (Maximaler inspiratorischer Druck)
MEP (Maximaler Exspirationsdruck)
FEV1 (Forciertes exspiratorisches Volumen in 1 Sekunde)
FVC (Forcierte Vitalkapazität)
Methoden
Wir suchten nach kontrollierten klinischen Studien (CCT) und prospektiven Längsschnittstudien (PLS) an Elite- und Nicht-Eliteschwimmern nach einem inspiratorischen Muskeltrainingsprotokoll (IMT) mit einem standardisierten Gerät, veröffentlicht zwischen 2012 und 2023.
Die bei der Suche verwendeten Datenbanken waren PubMed, Science Direct, Scopus, Springer, Cochrane Central Register of Controlled Trials und Google Scholar.
Der primäre Endpunkt war die Auswirkung der IMT auf Lungenfunktionsparameter, einschließlich MIP, MEP, FEV1 und FVC.
Ergebnisse
Wir haben 13 Artikel ausgewählt, an denen 277 Probanden im Alter von 11 bis 21 Jahren beteiligt waren, wobei 61,4 % Männer und 84,6 % Eliteschwimmer waren.
Das am häufigsten verwendete IMT-Gerät war der PowerBreathe®, der für 3–12 Wochen verschrieben wurde,
1–2 Sitzungen pro Tag, 3–6 Mal pro Woche, mit 30 Wiederholungen,
beginnend bei 50 % des MIP und fortschreitend bis zu 80 %. Die Metaanalyse zeigte, dass IMT mit einem höheren MIP verbunden war (MD = 29,35 cmH2O, 95 %-KI: 13,04–45,65 cmH2O, p < 0,01), ohne FEV1 und FVC zu beeinflussen.
Schlussfolgerung
Die Schwimmer, die IMT verwendeten, verbesserten die Muskelkraft, insbesondere MIP, ohne Veränderungen bei MEP, FEV1 und FVC.
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