Wissenschaft

Studie: Schwimm-typische Verletzungen des unteren Rückens

Dauerhafte Überbelastung erkennen

Typische Beschwerdebilder

Der Schwimmsport auf Leistungsniveau ist eine der Sportarten, die das höchste Trainingsvolumen benötigen. Neben den Schultergelenken sind es vor allem die Strukturen der Wirbelsäule, die stark beansprucht werden. Hier helfen vor allem vorbeugende Maßnahmen wie die folgenden Trainingsinhalte:

Trainingsplan 102: Stabilitätstraining am Beckenrand > KLICK

um eine ausreichende muskuläre Kräftigung zu erreichen. Nur dann können hohe Trainingsvolumina und -intensitäten über lange Zeit verletzungsfrei realisiert werden. Um dieses Thema nochmals in den Fokus der Aufmerksamkeit von Trainern und Sportlern zu rücken, fassen wir eine Studie zusammen.

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Titel der Studie

 Swimming anatomy and lower back injuries in competitive swimmers: A narrative review

(Anatomie des Schwimmens und Verletzungen des unteren Rückens bei Leistungsschwimmern)

Autoren: Hsu, C., Krabak, B., Cunningham, B. & Borg-Stein, J. (2024).

Erschienen in: Sports Health: A Multidisciplinary Approach, 16 (6), 971-981.

Inhalt der Studie

Wettkampfschwimmer sind aufgrund ihres hohen Trainingsvolumens einem hohen Risiko für Verletzungen des Bewegungsapparates durch Überlastung ausgesetzt.

Wirbelsäulenverletzungen sind die zweithäufigste Muskel-Skelett-Verletzung bei Schwimmern und sind oft das Ergebnis einer Kombination aus falscher Technik, hoher Belastung der Wirbelsäule bei Schwimmzügen, die eine Überstreckung erfordern, und wiederholter Überbeanspruchung, die zu einer Ermüdung der stützenden Rumpfmuskulatur führt.

Zweck der Studie

Der Zweck dieser Übersicht besteht darin, die aktuellen Erkenntnisse zur Schwimmbiomechanik, Schwimmtechniken und häufigen Verletzungen der Lendenwirbelsäule zusammenzufassen, um eine Diskussion über die Prävention und Rehabilitation von Verletzungen des unteren Rückens bei Leistungsschwimmern anzuregen.

Beweiserhebung/Methoden

Bei einer PUBMED/MEDLINE-Suche wurden 16 Artikel zur Aufnahme mit den Suchbegriffen „Schwimmen“, „unterer Rücken“ oder „Lendenwirbelsäule“ und „Verletzung“ oder „Verletzungen“ identifiziert.

Studiendesign

Die Rumpfmuskulatur ist ein wesentlicher Bestandteil der Schwimm-Biomechanik. Beim Freistil- und Rückenschwimmen ist die durch die paraspinale und die Bauchmuskulatur erzeugte Körperrolle ein wesentlicher Bestandteil einer effizienten Schlagmechanik, indem sie synergistische Bewegungen der oberen und unteren Extremitäten ermöglicht.

Beim Schmetterlings- und Brustschwimmen erfordert die wellenartige Bewegung des Delphinkicks einen dynamischen Einsatz des Rumpfes, um eine wiederholte Beugung und Streckung der Wirbelsäule zu erzeugen, und ist ein häufiger Mechanismus für Hyperextensionsverletzungen.

Als häufigste Verletzungen des unteren Rückens beim Schwimmen wurden Lendenwirbelsäulenzerrung, Spondylolyse und Spondylolisthesis, Facettengelenkschmerzen und Bandscheibenerkrankungen ermittelt. Die meisten Schwimmverletzungen durch Überlastung können konservativ mit Physiotherapie und Trainingsanpassungen behandelt werden.

Fazit

Der Umgang mit Schwimmern mit Schmerzen im unteren Rückenbereich erfordert grundlegende Kenntnisse der Schwimmtechnik und einen Fokus auf präventionsbasierter Pflege.

Da die meisten Schwimmverletzungen Folge von Überbeanspruchung sind, ist es für Trainer wichtig, die Mechanismen zu verstehen, die der Schwimmverletzung zugrunde liegen, einschließlich eines Verständnisses der Biomechanik beim Schwimmen und der Rolle der Wirbelsäulenbeteiligung bei den vier Schwimmzügen, die zur Stabilisierung und Krafterzeugung beitragen das Wasser.

Kenntnisse über die Biomechanik des Schwimmens und die erheblichen Anforderungen an das Wirbelsäulen-Muskel-Skelett-System helfen dem Kliniker bei der Diagnose und Behandlung von Verletzungen und helfen bei der Entwicklung eines geeigneten Rehabilitationsprogramms, das auf die Korrektur etwaiger abnormaler Schwimmmechaniken und die Behandlung von Schmerzen abzielt und zukünftige Verletzungsprävention beinhaltet.

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