Training & Wettkampf

TECHNIK: Warum ein Blick in den Spiegel viel über deine optimale Technik verraten kann

Individuelle Schwimmtechnik: in den Spiegel schauen!

Schwimmen ist fast wie Sporttreiben in der Schwerelosigkeit. Das macht die Sache nicht unbedingt einfacher. Schauen Sie doch mal aufmerksam in den Spiegel, um herauszufinden, wie ihre optimale Technik aussehen könnte.

Es wird viel geschrieben und viel gesagt. Die Schwimmtechnik ist sicher eines der meist diskutierten Themen in der Welt des Ausdauersports. Dabei stellt sich die Frage für Leistungsschwimmer fast genauso häufig und dringend wie für den Seiteneinsteiger oder Triathleten. Dabei wirkt die Informationslage in den verschiedenen Medien nicht unbedingt als Hilfestellung. Ganz häufig sorgt sie nämlich für das Gegenteil: Verwirrung.

Schaut man sich allein die unterschiedlichen Ansätze diverser Theorien an, so hat man den Anschein, als müsse man sich für eine Richtung entscheiden. Es gibt jedoch keine individuelle Antwort von einer pauschal ausgerichteten Informationsquelle möchte man fast warnen. Deshalb lohnt sich ein Blick auf das, was die Technik am allermeisten bestimmt: und das sind Sie! Blicken Sie doch einmal in den Spiegel.

Technik wird beeinflußt durch die persönlichen Merkmale

Was könnten Sie – in Bezug auf die Eigenschaften des Schwimmsports – wahrnehmen, wenn Sie sich einmal aufmerksam betrachten? Eins steht von vornherein fest: Sie sind einmalig. Gleicht man dieses einmalige persönliche Setup einmal mit den Voraussetzungen ab, die man gemeinhin einem prädestinierten Schwimmer zuschreibt, so wäre der Blick auf die folgenden Eigenschaften interessant.

1. Wie groß sind Sie?
2. Wie ist Ihr Verhältnis Spannweite zu Körpergröße (der sog. Ape-Index)?
3. Wie ist das Verhältnis von Oberkörper- zu Beinlänge?
4. Wie groß sind Ihre Hände?
5. Wie groß sind Ihre Füße?
6. Haben Sie eine eher flache oder eher rundliche Körperform?

All diese Faktoren bestimmen Ihre Voraussetzungen für das Schwimmen mehr oder weniger stark. Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich, dass sich die angestrebte Technik vielleicht gar nicht oder eben nur individuell optimiert umsetzen lässt. Einfach gesprochen: mit weniger großen Händen, muss man häufiger ziehen als ein Schwimmer mit großen Händen, um dieselbe Geschwindigkeit zu erzielen. Das klingt logisch, wird aber nicht immer beachtet. Eine einfache Formel, die gerne vergessen wird.
Weitere Faktoren spielen eine Rolle, wenn es darum geht, den individuell besten Weg zu persönlichen Bestleistungen oder zumindest einer ökonomischen Technik zu finden.

1. Wie gut ist Ihre Beweglichkeit ausgeprägt?
2. Wie groß ist das Lungenvolumen?
3. Verfügen Sie eher über schnell oder eher langsam zuckende Muskelfasern?
4. Wie ist Ihre mentale Einstellung zum Wasser?
5. Wie gut sind Ihre Kraftfähigkeiten ausgeprägt?
6. Wie gut sind Ihre koordinativen Fähigkeiten ausgeprägt?

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, dokumentieren diese Fragestellungen schon recht gut, wie wichtig es ist, einen individuellen Weg zu finden. Im Idealfall ist das ein Weg, der auf modernen Erkenntnissen der Schwimmtechnik beruht, so dass Sie schon „im Trockenen“ eine Formel finden, die zu Ihnen passt. Die Frage nach der optimalen Schwimmtechnik kann demzufolge selten pauschal beantwortet werden. Es ist eher wie die typische Antwort, die man hört, wenn man einen Juristen nach Rat fragt: „Es kommt drauf an.“

Fazit: Mit einem analytischen Blick können Sie so der Frage erfolgreich auf den Grund gehen, die immer wieder auftaucht: warum schwimme ich nicht schneller?


Von Holger Lüning

 

2 Gedanken zu „TECHNIK: Warum ein Blick in den Spiegel viel über deine optimale Technik verraten kann

  • Ingo Stern

    Hallo Holger (Herr Lüning),
    wie in „Sportlerkreisen“ üblich, habe ich das „Du“ gewählt. Falls das nicht in Ordnung sein sollte, bitte sagen!
    Mit großem Interesse verfolge ich die Internetseite DOC-Swim und „verschlinge“ die Beiträge z.B. über das Gleiten oder wie gerade eben die optimal Schwimmtechnik usw.
    Da dieses Wissen, bekanntermaßen, nicht vom Himmel fällt, hier meine Frage. Kannst Du über deine Beiträge hinweg auch Literaturempfehlungen aussprechen um sich damit intensiver zu beschäftigen?
    Über dein Rückmeldung würde ich mich freuen.

    Vielen Dank im Voraus.

    Bis dahin verbleibe ich mit sportlichen Grüßen
    Ingo

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert