Training & Wettkampf

Schulterbeschwerden: Paddles nicht verantwortlich

Schulter-Stress durch Paddles?

Ursache und Wirkung unterscheiden!

Der Einsatz von Paddles im Schwimmtraining wird häufig und auch gerne kontrovers diskutiert. So auch auf der Facebook-Seite einer Redaktion, die über den Einsatz verschiedener Hilfsmittel berichtete. Vor allem die „don`ts“ spielten in diesem Artikel eine tragende Rolle. Und so war es interessant zu lesen, welche Reaktionen dieser Artikel in den Kommentarfeldern hervorrief.

Insbesondere der Einsatz von Handpaddles wurde dabei immer wieder mit Beschwerden im Bereich des Schultergelenks assoziiert. Ja mehr noch: Paddles sind hauptverantwortlich für langwierige Schulterbeschwerden, so die Kommentare. Das sei sogar „wissenschaftlich erwiesen“ und deshalb sollte auf Paddles verzichtet werden, wie ein Leser schrieb. Ist das wirklich so?

Das Axiom: Behauptung aber keine Wissenschaft

Hinter diesen Glaubenssätzen sieht der Wissenschaftler das Phänomen eines Axioms. Eine Behauptung, die im wissenschaftlichen Gewand erscheint aber eben doch keine Wissenschaft ist. Da diese Denkmuster das gesamte Training und dessen Planung maßgeblich beeinflussen können, lohnt es sich, etwas genauer hinzusehen. Also vielleicht nicht zu früh und übereilt urteilen, sonst könnte man sich möglicher Chancen berauben.

Die Ursache ermitteln und Lösungen finden

Denn im Kern der Analyse darf festgehalten werden, dass die Paddles eben nicht für Schulterbeschwerden verantwortlich gemacht werden können. Genau so wenig wie ein Wirt verantwortlich gemacht werden kann, wenn ich mich in seiner Bar sinnlos betrinke. Ausgangspunkt dieser beschriebenen Situationen und verknüpften Probleme ist immer das Individuum selbst. Und dort sollte die Analyse dann auch beginnen, um nicht voreilig – womöglich falsche – Schlüsse zu ziehen.

Dort wo auf der einen Seite die Disziplin fehlt, rechtzeitig mit der Zufuhr alkoholischer Getränke zu aufzuhören, ist es auch beim Paddles-Gebrauch der Mensch, der die Grenzen setzt. Soll heißen: das Schwimmen mit Paddles provoziert vor allem dann Beschwerden, wenn der Sportler keine adäquaten Voraussetzungen für den Einsatz dieses Hilfsmittels mitbringt. Knüpfen wir den Sachverhalt deshalb von einer anderen Seite auf.

Die Analyse steht vor der Behauptung

Ein weitaus produktiverer Ansatz, als dieses Hilfsmittel „schlecht zu reden“ wäre demzufolge eine Analyse der Fähigkeiten. Hier sind Sportler und Trainer gleichermaßen gefragt. Sind die körperlichen Voraussetzungen überhaupt gegeben, um mit vergrößerten Antriebsflächen zu trainieren?

In der Trainingswissenschaft steht deshalb immer die Analyse an erster Stelle. Im Idealfall bevor es zum Einsatz neuer Methodiken kommt. Andernfalls ist die Gefahr groß, die falschen Schlüsse zu ziehen. So ist auch in diesem Artikel und den Kommentaren eine ungenügende Analyse der Ausgangspunkt kontroverser Meinungen.

Ursachenforschung und die Chancen

Das Ergebnis der Analyse würde dann vielleicht lauten: Sportler haben nach dem Einsatz von Paddles im Training vor allem dann Probleme, wenn sie die erforderliche Kraft und Stabilität in der Rotatorenmanschette (Tipp Vorbeugung von Schulterbeschwerden, 6 Übungen siehe > HIER) nicht besitzen und/oder eine mangelhafte schwimmtechnische Güte aufweisen. Wer unter diesen Voraussetzungen mit Paddles trainiert, darf sich über Beschwerden nicht wundern.

Doch: das gilt natürlich nicht für alle und jeden!

Umfassendes Training als Voraussetzung

Klar ist in diesem Beispiel auch, dass ein Schwimmtraining allein nicht ausreicht, um die muskulären Voraussetzungen zu schaffen > KLICK HIER zu einer Studie. Somit ergeben sich aus einer objektiven Analyse neue Möglichkeiten. So auch die gezielte Kräftigung des Schultergelenks bzw. der muskulären Umgebung (> KLICK HIER) als kraftübertragendes Element.

Abgleich und Ableitung

Wichtig für die Weiterentwicklung des Trainings ist es, neue Chancen und Möglichkeiten zu suchen und deren praktischen Einsatz zu überprüfen. Dazu gehört immer ein Abgleich von Anforderung und individuellen Fähigkeiten. Das ist die Essenz eines erfolgreichen Trainingsprozesses, da allein daraus die notwendigen Trainingsinhalte und -methodiken abzuleiten sind.

Neue Sichtweisen und Chancen

Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist ein schönes Beispiel für die Art und Weise, wie man über das Training und seine Planung nachdenkt. Wie kann ich mich oder meine Sportler so gut auf das Training vorbereiten, dass der Einsatz von Paddles gewinnbringend und leistungssteigernd wirkt? Das ist die zentrale und konstruktive Fragestellung mit ich mir neue Sichtweisen und Chancen eröffne.

So entwickeln sich Sportler und Trainer weiter, erkennen Potenziale im Training und setzen den Grundstein, gemeinsam auf ein höheres Niveau zu klettern.

Viel Erfolg!

Unser Tipp: Die 5%-Regel beim Einsatz von Paddles beachten

Einfach auf das Motiv klicken und schon startet das Video zu Tipp 25, den Artikel siehst du mit einem > KLICK HIER.