Wissenschaft

Studie: Zusammenhang zwischen Schulterstreckkraft und Schulterschmerz

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Schulterstreckkraft und dem Schulterschmerz?

Eine Studie untersucht 85 SchwimmerInnen

Erschienen: Journal of Science and Medicine in Sport, 22 (5), 516-520

Autoren: McLaine, S. J., Bird, M.-L., Ginn, K: A., Hartley, T. & Fell, J. W. (2019)

Ziel:

Bestimmung des Zusammenhangs und des prädiktiven Werts der isometrischen Schulterkraft bei der Entwicklung von Schulterschmerzen bei jungen Schwimmern.

Testdesign:

Prospektive Kohortenstudie. (Anm. der Red.: Eine Kohortenstudie ist ein beobachtendes Studiendesign der Epidemiologie mit dem Ziel, einen Zusammenhang zwischen einer oder mehreren Expositionen und dem Auftreten einer Krankheit aufzudecken).

Methoden:

An 85 Schwimmern (14 bis 20 Jahre; 48 Frauen) wurden unter Verwendung eines Handprüfstands in der Höhe Biege-, Streck-, Außen- und Innenrotationsfestigkeitstests durchgeführt, bei denen keine aktuellen Schulterschmerzen auftraten. Nach dem Testen erhielten die Schwimmer per E-Mail einen Fragebogen, um festzustellen, ob sich innerhalb von 24 Monaten nach dem Testen signifikante Schulterschmerzen entwickelten.

Die Unterschiede zwischen Schultern, die Schmerzen entwickelten und nicht entwickelten, und die Vorhersagefähigkeit der Schulterkraft und der Kraftverhältnisse wurden unter Verwendung von Mann Whitney U-Tests und Betriebskennlinien des Empfängers untersucht.

Ergebnisse:

Siebenunddreißig Schwimmer (47%) gaben Fragebögen zurück und 18 berichteten von Schulterschmerzen. Ein Vergleich der einzelnen Schultern (27 mit und 47 ohne gemeldete Schmerzen) ergab, dass die Schulterstreckkraft geringer und das Verhältnis von Flexion zu Streckkraft höher war, wenn männliche Schwimmer (n = 36 Schultern) Schulterschmerzen meldeten, im Vergleich zu denen, die keine hatten (p = 0,04).

Der Vorhersagewert der Dehnungskraft war für Männer angemessen (0,72; p = 0,03), wobei der Grenzwert für die Dehnungskraft bei 13,5% Körpermasse berechnet wurde. Es gab keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf Schulterrotationsstärke, Alter, Trainingsstunden oder vorangegangene Schmerzen.

Schlussfolgerungen:

Die Stärke der Schulterstreckung, ein Funktionstest für Schwimmer, wurde mit der Entwicklung von Schulterschmerzen bei männlichen Schwimmern in Verbindung gebracht und prognostiziert. Eine geringe Stärke der Schulterstreckung kann ein Risikofaktor für die Entwicklung von Schulterschmerzen bei Schwimmern sein und eine Richtung für die Verhütung von Verletzungen und zukünftige Untersuchungen vorschlagen.

Anmerkung der Redaktion:

Die Schulterstreckung (Schulterextension) beschreibt die Flexibilität des Schultergelenks in der Streckung. Eine bekannte Übung zur Entwicklung der Streckung ist, in Sitzposition befindlich, die Hände hinter dem Rücken zusammen zu führen, sie auf den Boden zu legen, um danach mit dem Körper nach vorne zu rutschen.

Für weitere Informationen, speziell zu dieser Übung, empfehlen wir die Übungsbeschreibung auf der Website www.gesundheit.de. Hier werden u.a. 8 Mobilitätsübungen für die Schulter dargestellt, die in das Aufwärmprogramm integriert werden können.

Direkter Link zur beschriebenen Übung: https://www.gesundheit.de/fitness/fitness-uebungen/impingement-syndrom/uebung7