Schneller Schwimmen

Tipp #63: SCHWIMMEN für die SEELE – so gelingt´s!

Den schwierigen Wiedereinstieg meistern

Weg von den Zahlen, hin zum Gefühl

Die vergangenen Monate, bald sprechen wir sogar von einer deutlich längeren Zeit, waren nicht leicht. Schwimmbad-Schließungen, umständliche Zutrittsregularien und -einschränkungen machten vielen Sportlern das Leben schwer. Sicherlich, manch einer sah keinen Grund, sich zu beschweren, andere hingegen sahen die Freiheit ihres Sports in Gefahr. Jeder Mensch ist anders – ein richtig oder falsch gibt es nicht!

Jedoch berichten viele SchwimmerInnen über einen Verlust ihrer Form und der gewohnten Leistung. Dies wurde uns auch in den Welcome-Meetings unserer Schwimm-Camps relativ so gespiegelt, weshalb sich ein Blick in dieses Szenario anbietet.

In diesem Beitrag soll es deshalb nicht darum gehen, die Charakteristik der beiden Meinungen ihrer Auffassungen und der daraus erfolgten Konsequenz darzustellen. Es soll vielmehr um diejenigen gehen, die nachhaltige Leistungsrückgänge zu verzeichnen haben und sich derzeit nicht sicher sind, wie ihnen der Einstieg gelingen soll und wann die gewohnte Leistungsfähigkeit wieder erreicht werden kann. Ein Situationsbericht.

Denn tatsächlich haben wir nicht wenige Anfragen erhalten, die insbesondere die Problematik der verschobenen oder gar fehlenden konkreten Ziele enthielten. Die fehlende Planungssicherheit hinsichtlich sportlicher Ziele wie Wettkämpfe verhindert womöglich auch die Freisetzung der letzten (Intensitäts-)Prozentpunkte im Training. Vielleicht traf die schwierige Situation auch diejenigen viel stärker, für die der Schwimmsport eine große Bedeutung für die Aufrechterhaltung und Sicherung ihrer Lebensqualität haben? Und genau deshalb verbietet sich ein Urteil darüber, ob jemand nun gut oder wenige gut durch die diese Phase der reduzierten Schwimmmöglichkeiten kommt.

Und dann kommt noch ein Themenbereich hinzu, der vielleicht ein Beschleuniger im ungünstigen Sinne darstellt.

Die Gefahr erkennen! Das Homeoffice – der Körper trainiert immer!

Doch mehr zu diesen Hintergründen und weshalb das Arbeiten in den eigenen vier Wänden ein Riesenproblem werden könnte im Video. Im unteren Teil dieses Textes gehen wir auf konkrete Strategien ein.

Das Video zum Thema mit weiteren Hintergründen

Dieses Mal ist der Tipp vielleicht eher der Versuch einer Hilfestellung oder schlicht ein Situationsbericht. Wir hoffen, er erfüllt seinen Zweck. Einfach auf das Motiv klicken und schon startet das Video. Viel Spaß an der Costa Adeje / Teneriffa, wo dieses Video entstanden ist.

3 Grundsätze für das „Comeback-Training“

Der Verlust der Spannkraft, der tiefen Motivation für hartes, intensives Training scheint ein wesentlicher Punkt zu sein, weshalb sich Unzufriedenheit einstellt. „So kenne ich mich gar nicht. Ich kann einfach nicht mehr hart trainieren!“ Diesen Tenor durften wir häufiger empfangen. Deshalb möchten wir die folgenden Tipps geben. Im Kern des Comebacks stehen deshalb diese drei Grundsätze.

  1. Verschaffe dir Erfolgserlebnisse: Schwimme mit Hilfsmitteln (z.B. Kurzflossen), die dir das Schwimmen leicht machen und dir ein gutes, leistungsfähiges Gefühl verleihen.
  2. Löse dich von Zahlen und Daten: die ständige Kontrolle der erzielten Zeiten kann jetzt eher ein Hinderungsgrund denn ein Motivator sein. Lass es einfach mal sein, diese Bewertung zu treffen.
  3. Genieße den Moment! Wenn du im Wasser bist, löse dich einfach von Vorsätzen und langfristigen Plänen. Schwimme im Moment und genieße das Gefühl, das dir das Wasser verleiht. Diese Phase kann auch eine Neubelebung deiner Beziehung zum Wasser sein und dir völlig neue Perspektiven eröffnen. Nutze diese Chance!

10 Trainingsgrundsätze

für die Steigerung der Inhalte und die Rückgewinnung der Form

  1. Stufe 1: beginne LANG-sam! Starte mit längeren Strecken in das Training. So kannst du die oben genannten Grundsätze ohne Druck umsetzen und das Schwimmen ohne die Anforderung an Intensitäten beginnen.
  2. Stufe 2: Zerlege die langen Strecken im nächsten Schritt in kleinere Einheiten! So werden aus 1.000 Meter vielleicht 2x500m oder eine abfallende Treppe wie 400-300-200-100m.
  3. Stufe 3: Beginne, das Tempo wieder aufzunehmen. Schwimme mit einer Endbeschleunigung oder kurzen Tempospielen. So kannst du die 800m so schwimmen, dass du aus jeder 50m-Wende heraus 6 schnelle Züge schwimmst. Oder schwimme eine längere Strecke mit Endbeschleunigung auf den letzten 20% der Gesamtstrecke.
  4. Stufe 4: Überliste dich selbst! Schwimme leicht gesteigerte Serien, wie z.B. 8x50m mit steigendem Tempo. Danach wird eine Pause eingefügt, um danach noch einmal einen einzigen „50er“ in vollem Tempo zu schwimmen. So kommen die Intensitäten ins Training zurück.
  5. Stufe 5: Belohne dich! Sorge für Anreize und Belohnungen. Neue Schwimmbekleidung, ein toller neuer Rucksack, eine Trainingsgerät für das Training Zuhause. Oder auch die Reise zu einem Schwimm-Camp nach Teneriffa.. Wir sind Spezialisten in Sachen „Motivation“ 🙂
  6. Stufe 6: Schwimme sehr schnell! Kurze Schnelligkeitsaufgaben über 15 und 25m bringen die Spannkraft und den Muskeltonus wieder zurück. Wechsle zwischen dem Schwimmen in ganzer Lage und dem gezielten Einsatz von Kurzflossen, um ein „Übertempo“ zu erzeugen. Das macht nicht nur Spaß, sondern verleiht dem Training einen wichtigen Reiz, um die Koordination wieder auf Wettkampftempo zu trimmen.
  7. Stufe 7: Erfinde dich neu! Starte in die konkrete Planung neuer Trainingsinhalte. Belebe dein Training mit neuen Inhalten! Überrasche dich mit neuen Ansätzen. Sei es in der Planung oder der kurz- und mittelfristigen Methodik (z.B. Krafttraining, verstärktes Beweglicheitstraining, Modifikation des Wassertrainings). Integriere Inhalte, die bislang keinen Platz gefunden haben. Sie könnten nun das entscheidende Merkmal sein, um das Training auf ein hohes Niveau zu bringen.
  8. Stufe 8: Finde Vorbilder! Warum sollten wir als erwachsene Menschen nicht auch Vorbilder haben? Suche dir einen Sportler, der dir imponiert, verfolge seinen täglichen Weg zur Höchstleistung, abonniere den Instagram-Feed und lass dich davon motivieren. Lass dein Vorbild zu deinem virtuellen Trainingspartner werden!
  9. Stufe 9: formuliere dein Ziel! Nun ist es an der Zeit, Ziele & Visionen & Projekte zu formulieren, Wettkämpfe zu planen und wieder in den Leistungsmodus zu schalten. Starte dein Erfolgsjournal, ein Notizbuch und verschrifte deine Ziele, um sie noch nachhaltiger und wertvoller werden zu lassen! Auf dieser Grundlage entwickelst du deine Ziele weiter und kannst in Momenten des Haderns auf diese wertvolle Quelle zurückgreifen.
  10. Stufe 10: Absolviere Rennen! Nun geht es zurück auf den Startblock oder an die Startlinie. Jetzt bist du da, wo du schon so lange wieder sein wolltest. Unter deinesgleichen, die Freude an der eigenen Leistungsfähigkeit empfindend und … genießend. Diese Phase hat dich stärker gemacht.

Das Angebot

Und wenn du den Motivationsturbo suchst, dann komm doch in der Zeit von November bis Mai in eines unserer Schwimm-Camps auf Teneriffa. Dort haben wir ein breites Leistungsspektrum und für jede/n SchwimmerIn die passende Bahn. Denn wir trainieren bei maximal 20 Teilnehmern auf 4x50m-Bahnen oder – wenn wir auf die kurze Bahn gehen – auf 6x25m-Bahnen. Und das ist noch nicht alles: Vorträge, Strömungskanal und noch viel mehr gehören dazu.

Und unser Special? Das Kraul-ABC-Camp im Januar/Februar! Werde in 7 Tagen zu/r KraulschwimmerIn. Wir freuen uns auf ein Kennenlernen!