Wissenschaft

Studie: Post-Lockdown-Leistungen sind rückläufig

Analyse der französischen Meisterschaften

Welche Auswirkungen brachte die Trainingspause

Welche Auswirkungen hatte die Trainingspause, die durch den Lockdown eintrat? Im Mastersschwimmsport – wie wir durch Gespräche während unserer Schwimm-Camps auf Teneriffa erfahren durften – führen viele Sportler ihren Leistungsrückgang auf die lange Trainingspause zurück. Von bis zu 5 Sekunden Leistungsverlust auf 100 Meter berichteten Sportler.

Im Spitzensport – zumindest wer als Kadersportler von den Ausnahmeregelungen, Vorteilen und Privilegien profitieren konnte – hingegen wurde relativ früh ein regelmäßiges Training wieder ermöglicht. Auch wenn die Pause, wie in der folgenden Studie aus Frankreich ersichtlich, durchaus 8 Wochen betragen hat.

Wie hat sich das auf die Leistungen bei den französischen Meisterschaften ausgewirkt? Wir fassen eine Untersuchung zusammen.

Titel der Studie

Postlockdown performance in french swimming championships 

Autoren: Miguens, N., Pla, R., Difernand, A., Toussaint, J. F. & Sedeaud, A. (2022)

Erschienen:  International Journal of Sports Physiology and Performance, 17 (8), 1196-1204.

Inhalt der Studie

Zweck:

Messung des Anteils der französischen Schwimmer, die während der nationalen Meisterschaft 2020 Fortschritte gemacht, stagniert oder zurückgegangen sind, im Vergleich zu früheren Meisterschaften.

Methode:

Bei den französischen nationalen Meisterschaften von 2000 bis 2020 wurden individuelle Bestleistungen gesammelt. Die jährlichen Anteile der Schwimmer, die sich in ihren Leistungen verbesserten, stagnierten oder zurückfielen, wurden mit ihren vorherigen Leistungen verglichen.

Ergebnisse:

Im Jahr 2020 ist der Anteil der Schwimmer mit Leistungsrückgang deutlich gestiegen (33 % vs. 17 % im Jahr 2019).

Frauen zeigten im Jahr 2020 einen höheren Anteil an Leistungsrückgang (41 %) als Männer (26 %, P < 0,0001).

Nur 39 % der Frauen und 53 % der Männer erlebten im Jahr 2020 eine Progression (vs % [5,2 %] in den Vorjahren).

Nur die Meisterschaften 2008 und 2009 zeigten einen Regressionsanteil, der nicht mit dem Alter zunahm. Die Meisterschaft 2010 (das Jahr des Verbots von Badeanzügen) zeigte einen höheren Anteil an rückläufigen Athleten als in diesen Vorjahren. Langstreckenrennen zeigten bei 400-, 800- und 1500-m-Läufen einen höheren Anteil an Leistungsrückgang (36,2 % [0,5 %]) als bei Kurzstreckenrennen (32,1 % [3,2 %]; 50-, 100-, und 200-m-Wettkämpfe).

Brustschwimmen-Ereignisse zeigten eine höhere Regression (42,4 %) als andere Stile (30,5 % [2,1 %]).

Jüngere Schwimmer verbesserten ihre Leistung häufiger als ältere (61,9 % [8,5 %] bei Schwimmern unter 18 Jahren gegenüber 20,0 % [10,8 %] bei Schwimmern ab 25 Jahren).

Schlussfolgerung:

Ein hoher Anteil der Schwimmer erlebte während der französischen Meisterschaften 2020 einen Leistungsrückgang. Eine stärkere Auswirkung wurde bei Frauen, Langstrecken- und Brustschwimmern beobachtet. Acht Wochen Lockdown ohne Training könnten zu schlechteren Schwimmleistungen geführt haben.

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