Tipp #100: Die Bedeutung des Schwimmens im Triathlon
Welche Bedeutung hat das Schwimmen im Triathlon?
Kurze Dauer, hohe Wirkung?
Diese Frage taucht immer wieder auf: wie wichtig ist denn nun das Schwimmen für eine optimale Gesamtleistung im Triathlon? Diese Frage taucht deshalb auf, weil es einige Besonderheiten gibt in Bezug auf das Schwimmen gibt. Z.B.
- mit dem Schwimmen startet der Wettkampf
- nur beim Schwimmen ist man noch ausgeruht
- das Schwimmen beeinflusst alles was danach kommt
- gute Schwimmer können ihr Rennen womöglich taktisch besser einteilen
- aber: das Schwimmen ist die kürzeste Strecke (nach Dauer)
These
Man darf folgende Vermutung aufstellen, wenn man sich die Leistungsentwicklung der vergangenen Jahre ansieht:
Je leistungsfähiger ein Triathlet im Schwimmen ist, es im Rennen aber nicht ausreizen muss,
umso höher werden seine Leistungsreserven auf dem Rad und beim Laufen sein.
Lohnt es sich also, Zeit in das Training im Wasser zu investieren oder doch lieber in die Disziplinen, in denen – man gemessen an der Gesamtzeit – viel mehr Zeit verbringt? Im Spitzenbereich sehen wir einige charakteristische Merkmale, die für die enorme Leistungssteigerung (insbesondere in den Rad- und Lauf-Leistungen) verantwortlich zu sein scheinen. Und eine sehr bedeutende Rolle spielt hier das Schwimmen.
Renngestaltung im Spitzenbereich
So sieht ein Rennen in der Weltklasse in etwa so aus (Binnengewässer):
Schwimmen: 45 Minuten
Radfahren: 4:15 Stunden
Laufen: 2:45 Stunden
Gesamtzeit: 7:45 Stunden
Weshalb also das Schwimmen übermäßig gewichten, wenn es doch nur ein Bruchteil der Gesamtzeit benötigt? Das schauen wir uns mal etwas genauer an und stellen fest, dass die Spitzenathleten womöglich nur deshalb am Ende vorne liegen, weil sie sehr gut schwimmen können … es aber selten tun. Klingt seltsam?
Nur scheinbar mäßig gute Schwimmer?
Wir stellen mal folgende These auf. Eine Zeit von 45 Minuten über 3.8 Kilometer wird höchstwahrscheinlich in jedem größeren Schwimmbezirk geschwommen. Schließlich sprechen wir hier von einem Schnitt pro 100 Meter von 1:11,1 Minuten (und hier ist der Vorteil eines Neoprenanzugs noch gar nicht eingerechnet, welcher bei ca. 5 Sek./100m liegen dürfte).
Es soll nicht respektlos klingen, doch ist das gemessen an den Leistungen der Spezialisten nicht sonderlich schnell. Das wäre umgerechnet eine 1.500-Meter-Zeit von 17:45 Minuten. Der deutsche Altersklassenrekord (50m-Bahn) für 12-Jährige steht indes bei 16:52 Minuten (Schnitt: 1:07 Minuten). Von einem Weltklasse-Schwimmer wie Florian Wellbrock wäre deshalb anzunehmen, dass er die 3.8 Kilometer im Neoprenanzug in deutlich unter 40 Minuten schwimmen würde.
Wie passt das alles zusammen?
Erstaunliche Schwimm-Leistungen außerhalb des Triathlons
Jedoch weiß man auch, dass z.B. Javier Gomez (ESP) eine 1.500-Meter-Bestzeit von 15:42 Minuten und über 400 Meter Freistil von 3:56 Minuten aufweist (> KLICK HIER). Das sind mehr als respektable Leistungen, die national auf hohem Niveau liegen. Weshalb schwimmt ein Athlet mit diesen Pool-Leistungen offensichtlich im Triathlon-Rennen deutlich defensiver? Wir gehen dieser interessanten Frage im Video nach und sprechen darin über
- Aspekte der Triathlon-Renngestaltung im Schwimmen
- Training und Methodik
- Zeitaufwand und möglicher Ertrag
- Vorteile für Altersklassen-Sportler
- weshalb schwimmen die Spitzen-Athleten nicht schneller?
- Do´s and Don´ts
- Trainings-Tipps haben wir auch in Tipp 72 bereits erörtert > KLICK
Das Video zu Tipp 100
Mit einem Klick auf das Motiv startet der Clip. Viel Spaß mit den bewegten Bildern aus Teneriffa, der Basisstation unserer Schwimm- und Triathlon-Camps. Vielleicht sehen wir uns ja mal dort!?
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