Wissenschaft

Studie: Laktat Minimum und die Vorhersage der individuellen Geschwindigkeit

Die Möglichkeiten der Vorhersage in der Diagnostik

Leistungsdiagnostische Maßnahmen gehören zum Leistungssport dazu. Sie helfen, Trainingsintensitäten individuell zu erkennen und das Training auf dieser Basis noch präziser planen zu können. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von wenig aufwändig (z.B. CSS-Test > Klick hier) bis hin zu sehr aufwändig reichen.

Zu Trainingstests haben wir in zwei Artikeln eine umfangreiche Auflistung erstellt. Hier geht es zu Teil 1 (> KLICK) und Teil 2 (> KLICK).

Grundsätzlich hilft es immer, eine Form der Trainingsaufzeichnung zu führen, um Rückschlüsse aus dem absolvierten Training ziehen zu können. Man könnte fast sagen, das Trainingstagebuch ist durch nichts zu ersetzen und bildet das Fundament, als Sportler „mündig“ zu sein.

Weitere Informationen zum Thema möchten wir im Zusammenhang mit einer interessanten Studie geben. Dazu wollen wir jedoch zunächst einen Begriff klären, bevor es in die Zusammenfassung der Arbeit geht.

Was ist das Laktat Minimum:

1993 schlug Uwe Tegtbur ein nützliches physiologisches Protokoll mit dem Namen Laktat-Minimum-Test (LMT) vor. Dieser Test besteht aus drei verschiedenen Phasen.

Erstens müssen die Probanden Anstrengungen mit hoher Intensität unternehmen, um eine Hyperlaktatämie zu induzieren (= Phase 1).

Anschließend wird 8 min Erholung für die Transposition von Laktat von Myozyten (zum Beispiel) in den Blutkreislauf (= Phase 2) zugelassen.

Unmittelbar nach der Genesung werden die Probanden einem inkrementellen Test bis zur Erschöpfung unterzogen (= Phase 3).

Es wird erwartet, dass die Blutlaktatkonzentration während der ersten Stufen des inkrementellen Tests abfällt und mit zunehmender Intensität in den nachfolgenden Stufen wieder ansteigt, wodurch eine „U“-förmige Blutlaktatkinetik entsteht. Der minimale Punkt dieser Kurve, der als Laktat-Minimum-Intensität (LMI) bezeichnet wird, liefert eine Schätzung der Intensität, die das Gleichgewicht zwischen dem Auftreten und dem Abbau von arteriellem Blutlaktat darstellt, bekannt als maximale Laktat-Steady-State-Intensität (iMLSS).

Darüber hinaus haben Studien zusätzlich zur iMLSS-Schätzung auch anaerobe Parameter (z. B. Spitzenwert, Mittelwert und minimale Kraft/Leistung) während Phase 1 und auch den maximalen Sauerstoffverbrauch in Phase 3 bestimmt; Daher gilt die LMT als robustes physiologisches Protokoll.

Wir fassen eine Studie zu diesem Thema zusammen.

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Titel der Studie

Predicting the individual lactate minimum speed by T10 and T30 in swimming

Autoren: de Moraes, R. C., Barbosa, A. C., Barroso, R., Papoti, M., Colantonio, E. & Andries Jr., O. (2022).

Erschienen in: The Journal of Sports Medicine and Physical Fitness, 62 (1), 19-24. 

HINTERGRUND:

Diese Studie untersuchte die Beziehung zwischen dem Laktatminimum (LACmin) und den 10- (T10) und 30-minütigen (T30) kontinuierlichen Tests bei Schwimmern.

METHODEN:

Zwölf Schwimmer (78,1 ± 3,1 % des Weltrekords) führten die LACmin (Hyperlaktatämie:

2 × 50 m all-out im Abstand von 8 min,

inkrementeller Teil: N. × 300 m im Abstand von 30 s) mit T30 und T10 im Kraulschwimmen.

Blutproben wurden nach jeder Stufe von LACmin für die Laktatanalyse entnommen.

Die Schwimmer waren darauf ausgerichtet, in T10 und T30 so schnell und konstant wie möglich zu schwimmen.

ERGEBNISSE:

Die Geschwindigkeiten in T10 (1,28 ± 0,10 m/s) und T30 (1,21 ± 0,09 m/s) unterschieden sich von LACmin (1,24 ± 0,09 m/s). Die T10- und T30-Geschwindigkeiten zeigten eine nahezu perfekte Beziehung zu LACmin und akzeptablen Vorhersagefehlern (T10: r = 0,938, P < 0,001, 0,033 m/s; T30: r = 0,927, P < 0,001, 0,036 m/s).

SCHLUSSFOLGERUNGEN DER AUTOREN:

T10 und T30 können als indirekte Tests zur Bewertung von LACmin beim Schwimmen verwendet werden

Unser Tipp: Trainingsplan 146

In Trainingsplan 146 (> KLICK hier zum PDF-Download) geht es in einen interessanten anaeroben Test. Hier ist das Video zum Trainingsplan. Einfach auf das Motiv klicken und schon startet der Clip. Viel Spaß!