Training & Wettkampf

Technik-Training: Analyse und Erstellung des Aufgaben-Heftes

Technik strategisch verbessern

Mit Prozessen gezielter trainieren

Teil 1/2: IST-Analyse und die Lernschleife (hier)

Teil 2/2: 5 Tipps für das Technik-Training > KLICK

Schwimmen ist eine technische Sportart. Doch welche Sportart ist das nicht, möchte man anmerken. Deshalb lohnt sich ein Blick in die spezifischen Aufgaben, die ein Sportler zu bewältigen hat, wenn er sich schnell im Wasser bewegen möchte. So betrachtet, ergibt sich ein klareres Bild über Chancen und Möglichkeiten der technischen Optimierung.

Allein die Spezifik des Wassers, es ist rund 800-mal dichter als Luft, verlangt eine besondere Herangehensweise. In der Praxis spürt man die Mühen, gegen den enormen Widerstand anzukämpfen, schon vom ersten Meter an. Selbst nach einem Startsprung mit sehr hoher Eintauchgeschwindigkeit, reduziert sich das Tempo vom ersten Meter an. So betrachtet ist das anschließende Schwimmen ein ständiger Kampf gegen den Wasserwiderstand und den daraus resultierenden Geschwindigkeitsverlust.

Brachiale Kraft hilft nicht viel

Nun kann man diesem unsichtbaren Gegner zwar mit brachialer Kraft entgegentreten, besser ist man aber beraten, sich Gedanken über die Optimierung der Wasserlage zu machen und die Technik der Vortriebsarbeit zu perfektionieren. Oder anders gesprochen: versuchen Sie den besten Return-on-Investment aus ihren Bemühungen zu machen.

Schwimmtechnik ist immer multifaktoriell. Bedeutet, dass die motorische Ausführung einer Bewegung nicht nur vom Verständnis, also den kognitiven Fähigkeiten abhängt, sondern natürlich auch von den konditionellen. Diesen Themenkomplex haben wir in Tipp 21 (> KLICK HIER) umfassend erläutert und kann eine weitere Grundlage für die eigene Planung darstellen.

An erster Stelle dieses Investment-Prozesses steht die Analyse der eigenen Fähigkeiten. Der schonungslose Abgleich zwischen dem Anspruch „wohin soll es gehen?“ bis zur Analyse „wo stehe ich?“. Diese Frage scheint leicht zu beantworten zu sein, doch der analytische Weg kann durchaus etwas länger andauern. Insbesondere dann, wenn Sie sich darüber im Klaren sind, welche individuellen Voraussetzungen Sie daran hindern, Ihre Wünsche tatsächlich umsetzen zu können.

Von der Analyse zum Aufgabenheft

Die sorgfältige Analyse kann Ihr Aufgabenheft für das nächste Level im Bereich der Schwimmtechnik bereits ganz ordentlich füllen, wenn Sie feststellen, dass womöglich die eingeschränkte Beweglichkeit im Schultergelenk oder die fehlende spezifische Kraft für eine hohe Ellenbogenführung in der Unterwasserphase die entscheidenden Stellschrauben darstellen. Ist das der Fall, könnte das Schwimmtraining zu Land in der ersten Phase deutlich wirkungsvoller sein, als sofort ins Wasser zu gehen.

So kann es dort durchaus vorkommen, dass Sie die technischen Abläufe zwar sehr klar und konkret vor Augen haben, vielleicht sogar auch schriftlich fixiert, und dennoch Schwierigkeiten haben, die Theorie in die Praxis zu überführen. In solchen Momenten entsteht Konfusion, vielleicht sogar auch Frust – doch dahinter könnte auch etwas anderes stecken. Vielleicht haben Sie den zweiten Schritt vor dem ersten getan. Dazu betrachten wir den Ablauf des motorischen Lernens einmal etwas genauer.

Input immer wieder aktualisieren

An dieser Stelle gilt es, aufmerksam zu sein. Verzichten Sie nämlich auf die korrigierende Bewertung und springen Sie vom Ergebnis direkt wieder zum Programm, d.h. ohne den Input zu aktualisieren, bewegen Sie sich direkt in eine Trial-and-error-Schleife hinein! Diese Gefahr lauert vor allem auf Sportler, die keinen Trainer zur Verfügung haben, der diesen Lernkreis steuert.

Stattdessen kommt es dann schnell zum dauernden Ausprobieren und Imitieren – fast immer mit bescheidenem Erfolg. Durchläuft man diese Schleife mehrfach und erfolglos, stellt sich das Gefühl ein, „ich schaffe das nicht“ bis hin zu „ich bin wohl zu unfähig, um das umzusetzen“. Frust, der verhindert werden kann.

Wie die konkreten Aufgaben aussehen können und wie man die Bewegungssoftware updated erfährst du im zweiten Teil am kommenden Donnerstag!

Unser Tipp: Motorisches Lernen

In Tipp 22 „Motorisches Lernen“ (> KLICK HIER) sind wir auf den Lernkreis eingegangen und haben uns mit den praktischen Aspekten beschäftigt. Es lohnt sich, noch einmal in dieses Thema einzutauchen, um das Technik-Training auch strategisch anzugehen und klare Ziele und Zwischenetappen zu formulieren. Denn wichtig ist es, immer wieder kleine Erfolgserlebnisse zu produzieren. Mit einem Klick auf das Motiv startet das Video zu Tipp 22. Viel Spaß!