Wissenschaft

Studie: Finger spreizen, um schneller zu schwimmen?

Die optimale Hand- und Fingerhaltung

Gesucht: Chancen, um größere Antriebsflächen zu erzeugen

Der Einsatz von Paddles zeigt anschaulich, was möglich ist, wenn man die Antriebsflächen vergrößert. Setzt man die notwendige Kraft voraus, liegt das Tempo deutlich höher als mit der Handfläche. Doch sind Paddles nun einmal ein Hilfsmittel, welches im Wettkampf nicht erlaubt ist. Daraus ergibt sich die Fragestellung, was man im legalen Rahmen tun kann, um die Antriebsfläche so groß wie möglich zu gestalten. Also diskutiert man über die Form der Hand und deren Haltung und natürlich über die Funktion der Finger.

So haben wir in Tipp 28 „Hand- und Fingerposition“ (>KLICK) ja schon festgestellt, wie spektakulär sich scheinbar kleine Änderungen in der Fingerpositionierung auswirken können. Wenn wir über 20% mehr oder weniger Antriebsfläche sprechen, so ist das ein Wert, der aufhorchen lässt. Interessiert? Hier ist das Video zum Tipp bevor wir unten in eine Studie einsteigen. Einfach auf das Motiv klicken und schon startet der Clip.

Hier haben wir eine Studie zusammengefasst, die weitere Aufschlüsse zum Thema geben kann.

Titel der Studie

Relationship between thrust, anthropometrics, and dry-land strength in a national junior swimming team

Autoren: Morais, J. E., Marques, M. C., Rodríguez-Rosell, D., Barbosa, T. M. & Marinho, D. A.

Erschienen: The Physician and Sportsmedicine, 48 (3), 304-311. 2020

Ziele:

Diese Studie zielte darauf ab, (i) eine anthropometrische Asymmetrie und eine Schubasymmetrie zwischen den Gliedmaßen zu bewerten und (ii) den Beitrag der Anthropometrie sowie der Stärke und Kraft des Oberkörpers mittels eines Krafttests an Land zum Schub talentierter jugendlicher Schwimmer bestimmen.

Methoden:

18 talentierte jugendliche Schwimmer (12 Jungen und 6 Mädchen: 15,81 ± 1,62 Jahre alt) wurden bewertet. Eine Reihe von anthropometrischen Stärken und Kraftwerten des Oberkörpers wurden an Land sowie der Schub im Wasser wurden bewertet.

Ergebnisse:

Trotz der Tatsache, dass die dominante Seite höhere Werte in Bezug auf Anthropometrie (mit Ausnahme der Handoberfläche) und Schub aufwies, wurden nicht signifikante Unterschiede zwischen den Gliedmaßen festgestellt.

Der Symmetrieindex zeigte eine Symmetrie zwischen den oberen Gliedmaßen an. Hierarchische lineare Modellierung, die als Hauptprädiktoren für jeden Schub der oberen Extremität die jeweilige Handoberfläche beibehält (dominante obere Extremität: Schätzung = 0,293, 95CI: 0,117; 0,469, p = 0,005; nicht dominante obere Extremität: Schätzung = 0,295, 95CI: 0,063 0,526, p = 0,025). Der vollständige Hubzyklus behielt die Stärke (an Land gemessen) des Oberkörpers als Hauptprädiktor bei (Schätzung = 0,397, 95CI: 0,189; 0,605, p = 0,002).

Schlussfolgerung der Autoren:

Die Handoberfläche und die Kraft des Oberkörpers waren die Hauptprädiktoren für jeden Schub der oberen Extremität bzw. des gesamten Hubzyklus. Daher sollten Trainer und Praktiker darauf abzielen, die Handoberfläche (durch Spreizen der Finger) während der Ausführung des Unterwasserzugs sowie die Kraft des Oberkörpers mittels systematischen Landtraining sorgfältig zu maximieren, um die Leistung zu verbessern.

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