Wissenschaft

Studie: Akute Reaktionen auf das USRPT-Training

Das ULTRA-SHORT-RACE-TRAINING (USRPT)

Messung der Reaktionen

Das Ultra-Short-Race-Pace-Training (USRPT) ist eine echte Belebung für das Schwimmtraining. Ob man es mag oder nicht, steht dabei auf einem anderen Blatt. Ohne Zweifel aber, beinhaltet es einige sehr interessante Ansätze. Und mit dem US-Spitzenschwimmer Michael Andrew zeigt sich auch, was man mit dieser Methode für Leistungen erbringen kann.

In einem ausführlichen Artikel haben wir die Methode bereits einmal erklärt und die spezifischen Inhalte dargestellt. Wir empfehlen deshalb unbedingt zunächst diesen Artikel zu studieren > KLICK „Kurz und hart – das USRPT-Training“

Um noch weiter in die Tiefe der Anpassungen auf diesen Trainingsreiz zu kommen, sind wir auf der Suche nach neuen Studien fündig geworden. Hier ist die Zusammenfassung und unten folgt zusätzlich ein interessanter Trainingstipp für die Umsetzung im 50-m-Becken.

Titel der Studie

Acute physiological responses to ultra short race-pace training in competitive swimmers

Autoren: Williamson, D., McCarthy, E. & Ditroilo, M. (2020)

Erschienen: Journal of Human Kinetics, 75 (1), 95-102.

Zweck und Inhalt der Studie:

Das Ultra Short Race Pace Training (USRPT) ist eine neue Trainingsmethode, die 2011 entwickelt wurde, um von dem normalerweise vorgeschriebenen Schwimmtraining mit hohem Volumen abzuweichen.

USRPT zielt darauf ab, die genauen Anforderungen des Rennsports durch die einzigartige Verschreibung von Geschwindigkeitssätzen im Renntempo mit kurzen Pausenintervallen zu reproduzieren. Es wurde mit wenig physiologischen Beweisen vermutet, dass USRPT Schwimmern die beste Möglichkeit bietet, die konditionellen, technischen und psychologischen Aspekte des Rennens bei der spezifischsten Geschwindigkeit des relevanten Ereignisses mit niedriger Blutlaktatkonzentration zu optimieren.

Ziel der Studie:

Das Ziel dieser Studie war es, akute physiologische Reaktionen von USRPT zu untersuchen.

Methode:

Vierzehn Schwimmer wurden angeworben, um ein USRPT-Set durchzuführen:

20 x 25 m Freistil mit einem Ruheintervall von 35 Sekunden.

Die Schwimmer mussten die Geschwindigkeit ihrer 100 m persönlichen Bestzeit für jeden Sprint beibehalten. Sprintleistung, Blutlaktat, Herzfrequenz und RPE (Rate of Perceived Exertion” – dt. “Grad der empfundenen Anstrengung”) wurden gemessen. Blutlaktat wurde vor, während (nach jeweils 4 Sprints) und 3 Minuten nach dem USRPT-Protokoll entnommen. Herzfrequenzmesser wurden verwendet, um die Herzfrequenz zu profilieren. Die Athleten meldeten die RPE vor und nach Abschluss des USRPT-Sets.

Ergebnisse:

Die Sprintzeiten erhöhten sich im Vergleich zum ersten Sprint um 3,3-10,8% (p <0,01). Es gab eine hohe Blutlaktatkonzentration (13,6 ± 3,1 mmol / l), eine signifikante Änderung des RPE von 8 ± 1,6 auf 18 ± 1,6 (p <0,01) und ein wesentlich hohes Herzfrequenzprofil mit einem durchschnittlichen HRmax von 188 ± 9 BPM .

Fazit der Autoren der Studie:

Die Ergebnisse bestätigen die maximale Intensität der USRPT und zeigen sie damit als anaerobe Trainingsmethode.

Unser Tipp: das USRPT-TRAINING für Mittelstreckler

Die Idee des USRPT-Trainings kann eine interessante Abwechslung in der Trainingsplanung sein. Wie oben beschrieben, wird das typische Intervallset aus 25-Meter-Intervallen zusammengesetzt. Damit wird dieses Training auch ausschließlich auf der 25-m-Bahn möglich. Wir haben uns die Aufgabe gesetzt, die Inhalte auf die lange Bahn zu bringen und somit auch für Mittelstreckenschwimmer zu ermöglichen. Wie immer wollen wir Inspirationen für das Training geben und können selber sagen: dieser Trainingsplan mit der Nummer 86 macht so richtig Spaß!  Einfach auf das Motiv klicken und schon startet der Clip.