Studie: Wie gefährlich sind Openwater- und Triathlon-Rennen?
Welche Gefahren entstehen bei Freiwasser-Wettbewerben?
Wechselhafte Bedingungen fördern Risiken?
Ein Rennen im offenen Gewässer, ob Freiwasserschwimmen oder Triathlon, ist immer mit Unwägbarkeiten verbunden. Wetter, Wellen, Orientierung, Massenstarts, um nur wenige Faktoren zu nennen. Somit ist der Sportler unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt, mit denen er bestmöglich umgehen muss.
Solche Rennen sind sicher, so viel darf man wohl sagen. Und dennoch ist die vorliegende Studie interessant, um einen statistischen Hintergrund zu erhalten.
Titel der Studie
The incidence of injuries and illness during open-water swimming events: optimising swimmer safety
Autoren: Alifrangis, A., Suzan, M. & Kipps, C. (2021
Erschienen in: British Journal of Sports Medicine, 55 (S1), A39.1-A39.
Hintergrund:
Open-Water-Schwimmen (OWS) ist ein beliebter Breitensport im Vereinigten Königreich; Es stellt jedoch einzigartige Sicherheits- und medizinische Herausforderungen dar.
Ziel:
Vergleich der Inzidenz von Krankheiten und Verletzungen bei OWS-Wettkämpfen mit denen in der Schwimmstrecke ähnlicher Distanz-Triathlon-Wettkämpfe.
Untersuchungsdesign:
Retrospektive Analyse von OWS- und Triathlon-Wasserrettungs-Rennberichten.
Rahmen:
Community-basierte OWS-Rennen mit Massenbeteiligung (zwischen 200 m und 1900 m Distanz) und Triathlons (400 m, 750 m und 1500 m Schwimmstrecke) in Großbritannien zwischen 2013-2016.
Patienten (oder Teilnehmer):
Alle Teilnehmer, die eine Intervention des Wasserrettungsteams benötigten, wurden eingeschlossen. Staffelteilnehmer wurden ausgeschlossen.
Interventionen (oder Bewertung von Risikofaktoren):
Ereignistyp, Schwimmstrecke und demografische Daten der Teilnehmer wurden aufgezeichnet.
Hauptergebnis / Messungen:
Gründe für Eingriffe und/oder Entnahmen aus dem Wasser durch die Rettungsteams wurden protokolliert.
Ergebnisse:
Berichte von 4 OWS-Rennen und 7 Triathlons wurden analysiert. Insgesamt gab es 60.859 Teilnehmer.
490 Schwimmer mussten bei den OWS-Rennen vom Wasserrettungsteam betreut werden, davon mussten 50/490 (11 %) aus dem Wasser geholt werden (3/1000 Schwimmer). Bei Triathlon-Wettkämpfen war bei 818 eine Intervention während der Schwimmstrecke und bei 232/818 (28 %) eine Rettung erforderlich (5/1000 Teilnehmer). Als Gründe für Rettungen wurden in beiden Gruppen Müdigkeit (etwa ein Drittel) und Atembeschwerden (18 % OWS-Extraktionen, 15 % Triathlon-Extraktionen) genannt.
Krämpfe traten häufiger in der OWS-Gruppe auf (31 % vs. 12 % in der Triathlon-Gruppe), während Verletzungen eher ein Grund für eine Extraktion im Triathlon waren (8 % vs. 1,4 % in der OWS). Beim Triathlon gab es zwei Fälle von Herzstillstand im Wasser.
Schlussfolgerungen:
Freiwasserschwimmen hat eine geringe Inzidenz von Krankheiten und Verletzungen, kann aber in einigen Fällen zu schweren medizinischen Erkrankungen und zum Tod führen. Diese Studie gibt einen Einblick in die häufigsten Ursachen für den Einsatz der Wasserrettung. Veranstalter und medizinische Teams sollten sich der Risiken bewusst sein, um eine optimale medizinische Versorgung und die Sicherheit der Teilnehmer bei allen Freiwasser-Schwimm- und Triathlonveranstaltungen zu gewährleisten.
Unser Tipp 16: Openwaterschwimmen
Mit einem Klick auf das Motiv startet das Video mit Planungs- und Sicherheits-Tipps zum Freiwasserschwimmen. Viel Spaß!