Schneller Schwimmen

Tipp #41: Beweglichkeit – Appell an Sportler und Trainer

Der Schlüssel zur Entfaltung des Leistungspotenzials

Tipp mit Erfolgsgarantie

Dieser Tipp Nummer 41 ist nicht nur der fünfte und letzte Teil zum Thema Beweglichkeit.

Tipp 37 > KLICK „Range of Motion – Pflicht-Training für alle!“

Tipp 38 > KLICK „Isolierte Armbewegung führt zu einer besseren Wasserlage“

Tipp 39 > KLICK „5 Basis-Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit“

Tipp 40 > KLICK „Das Handtuch-Workout – 11 Übungen für den Beckenrand“ 

Dies ist auch der erste Tipp mit einer persönlichen Zusammenfassung und der komprimierten Erfahrung aus 40 Jahren Schwimmsport. Es handelt sich dabei um Beobachtungen und Analysen, die Sportlern und Trainern helfen soll, die vielleicht wichtigste Eigenschaft für schnelles Schwimmen – mindestens jedoch eine der herausragenden Fähigkeiten – in den Fokus des Trainings zu rücken. Beweglichkeitstraining kann der Schlüssel zum Erfolg sein. Das gilt für Schwimmer und Triathleten und ebenso auch für die Sichtung von Talenten.

Die Big Points:

  • Schwimmen bedeutet, sich in einem Medium zu bewegen, das sehr hohe Widerstandswerte (Frontalwiderstand, Verwirbelungen etc.) bei der Fortbewegung erzeugt
  • eine ruhige Wasserlage erzeugt weniger Widerstand als eine unruhige Wasserlage und ermöglicht einen besseren Auftrieb des Körpers
  • die Antriebselemente (vor allem die Arme) sind am Rumpf befestigt und wirken deshalb während der Bewegung tendenziell immer de-stabilisierend auf die Wasserlage
  • die Armbewegung sichert also nicht nur den Vortrieb, sondern ist hinsichtlich der Bewegung Über- wie Unterwasser auch dahingehend zu betrachten, inwieweit sie eine ruhige Wasserlage stören könnte
  • je „isolierter“ die Armbewegung vom Rumpf getrennt durchgeführt wird, umso weniger Schwungmasse wird erzeugt, die den Rumpf in Unruhe versetzen könnte

Fazit: die genannten Big Points beschreiben, wie wichtig es ist, die Beweglichkeit als einen bedeutenden Faktor einer optimalen und vor allem effizienten Schwimmtechnik in die Überlegungen und in eine Bewegungsanalyse einzubeziehen. Je mehr Unruhe im Rumpf durch die Armbewegung erzeugt wird, umso höher muss der energetische Einsatz sein. Daraus folgt:

Eine hohe Beweglichkeit ist die Voraussetzung für schnelles Schwimmen.

Diesen Zusammenhang erkennt man bereits bei der Beobachtung von Nachwuchssportlern. Denn Schwimm-Talente, die in jungen Jahren ihren Altersgenossen davon schwimmen, sind immer mit einer überdurchschnittlichen Beweglichkeit im Schultergürtelbereich gesegnet. Gesegnet deshalb, weil diese Fähigkeit zu weiten Teilen angeboren ist.

Deshalb heißt es, das geborene Schwimmtalent auch erkennen zu können. Die Analyse dieser Fähigkeit ermöglicht eine hohe „Trefferquote“ statt auf den Faktor Zufall zu setzen. Talente – oder besser gesagt: für den jeweiligen Sport geeignete Proportionen – kann man schon früh erkennen und bei entsprechender Fachkenntnis mitunter schon mit dem bloßen Auge erkennen.

Diese analytische Fähigkeit zu entwickeln, sollte deshalb im Interesse eines jeden Trainers liegen und ebenso in der Trainerausbildung der Fachverbände einen hohen Stellenwert besitzen. Ist das nicht der Fall, regiert das Zufallsprinzip hinsichtlich der Leistungsentwicklung der betreuten Sportler und kann niemals das Optimum erreichen.

Jetzt schnell hinein ins Thema? Dann auf das Motiv klicken und ins Video einsteigen:

Die beschriebenen Prinzipien sind alters- und leistungsunabhängig. Nicht nur Mastersschwimmer profitieren von einem anhaltenden, oder neu aufgenommenen Beweglichkeitstraining, auch Seiteneinsteiger sichern sich durch ein Training und der Verbesserung der Beweglichkeit den Zutritt auf ein höheres Leistungsniveau. Es verbessert sich nicht nur die Wasserlage. Auch die technische Präzision der Bewegung wird besser und damit einhergehend die Effizienz der Bewegung und als Output: die Schwimmgeschwindigkeit.

Wie deutlich dieser Aspekt zu sehen ist, machen Beobachtungen klar. Wer uns welche Hinweise geben kann und weshalb wir vielleicht noch immer bei Training 1.0 statt 2.0 sind und wo die Trainerausbildung noch tiefere Inhalte benötigt, thematisieren wir im Video.

ein Beitrag von Holger Lüning