Wissenschaft

Studie: Hohe Anzahl an Rennen erhöht die Leistung – die ISL in der Analyse

Ist der Wettkampf das bessere Training?

Die International Swimming League (ISL) als Vorbild?

Man kennt die überlieferten Sprüche früherer Generationen. Einer davon lautet: der Wettkampf ist das beste Training. Dahinter steckt die Vermutung, dass man als Sportler in einem Rennen einfach die paar Prozentpunkte mehr an Leistung abliefert als man das in einem Training macht. Ganz einfach, weil es die Konkurrenzsituation möglich macht.

Da muss man sich auch gleich fragen, weshalb es so wenige Trainingsgruppen gibt, die sich auf gleichem Niveau befinden. Also das Zusammenbringen von gleich starken Athleten, um für alle Beteiligten das beste Trainingsumfeld zu schaffen. Es gibt viele Gründe, weshalb das noch nicht wirklich gut funktioniert.

In diesem Zusammenhang ist es interessant zu sehen, wie sich die Leistungen der Team-Mitglieder in den ISL-Mannschaften entwickeln. Stören die häufigen Wettkämpfe die Trainingsplanung? Oder sind sie genau die Zutat, die notwendig ist, um die sportliche Leistung noch feiner und spezifischer zu entwickeln?

Wir blicken in eine neue Studie, die wir hier zusammenfassen.

Unsere Schwimm-Camps auf Teneriffa – für Informationen & Termine einfach auf das Foto klicken!

Titel der Studie

International swimming league: do successive events lead to improve swimming performance?

Autoren: Pla, R., Leroy, A., Raineteau, Y. & Hellard, P. (2022)

Erschienen in: International Journal of Sports Physiology and Performance, 17 (5), 796-799.

Zweck der Studie:

Die Quantifizierung der Auswirkungen aufeinanderfolgender Wettkämpfe auf die Schwimmleistung von Weltklasse-Schwimmern.

Methoden:

Ein vollständiger Datensatz aller geschwommenen Veranstaltungen während eines neuen Wettkampfs namens International Swimming League (ISL) wurde gesammelt. Ein lineares gemischtes Modell wurde vorgeschlagen, um zu bewerten, ob eine Progression während der aufeinanderfolgenden Wettkämpfe der International Swimming League beobachtet werden konnte, und um diesen Effekt je nach Veranstaltung, Alter und Geschlecht zu quantifizieren.

Ergebnisse:

Es wurde eine Gesamtprogression von 0,0005 (0,0001 bis 0,0010) m/s/d beobachtet. Die tägliche mittlere Progression (dh schnellere Leistung) war bei Männern doppelt so hoch wie bei Frauen (0,0008 [0,00 bis 0,0014] gegenüber 0,0003 [-0,0003 bis 0,0009] m·s-1).

Eine Tendenz zu höheren Fortschritten für mittlere Distanzen (200 und 400 m) und für Schwimmer höheren Niveaus (über 850 FINA-Punkte [Fédération Internationale de Natation]) wurde ebenfalls beobachtet.

Schwimmer zwischen 23 und 26 Jahren schienen ihre Schwimmgeschwindigkeit im Vergleich zu den anderen Schwimmern stärker zu verbessern.

Schlussfolgerungen der Autoren der Studie:

Dieses neue Ligaformat, das mehrere Wettkämpfe hintereinander umfasst, scheint eine Verbesserung der Schwimmleistung zu ermöglichen. Trainer und ihre Betreuer können nun ihren Periodisierungsplan anpassen, um die Wettkampfteilnahme zu fördern.