Wissenschaft

Studie: Die Bedeutung der Schlafqualität

Ermüdung, Schlaf und Leistung

Wie beeinflusst das Training den Schlaf?

Der Schlaf – ob nächtlich oder als Powernap – ist die beste Form der Regeneration. Deshalb sollte im Leistungssport, ganz gleich auf welchem Alters- und Leistungsniveau, auf die Qualität dieser Ruhephase geachtet werden. Einige Möglichkeiten, die eigene Schlafqualität zu messen, gibt es bereits auf dem Markt, Diese Devices können die Sensibilität enorm erhöhen. So ist beispielsweise der HRV-Wert ein aussagekräftiger Parameter, der in die Bewertung der Erholung aufgenommen werden sollte.

Dazu haben wir bereits hier einen Artikel veröffentlicht:

Studie: Herzfrequenz-Variabilität (HRV) in der Trainingsplanung des 25km-Weltmeisters > KLICK

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Auch zum Thema Schlaf können diese Artikel helfen, um Zusammenhänge noch besser zu verstehen:

Studie: Schlafqualität bestimmt die Leistungsfähigkeit > KLICK

Schneller Schwimmen #24: Individuelles REGENERATIONS-MANAGEMENT optimieren (Video unten9 > KLICK

An dieser Stelle fassen wir eine weitere Studie zusammen, um das Wissen um den optimalen Schlaf zu erweitern.

Titel der Studie

Effect of training load on sleep parameters and biochemical fatigue markers in elite swimmers

(Auswirkungen der Trainingsbelastung auf Schlafparameter und biochemische Ermüdungsmarker bei Leistungsschwimmern).

Autoren: Surala, O., Malczewska-Lenczowska, J., Sitkowski, D., Witek, K. & Slominski, P. (2023). 

Erschienen in: Biology of Sport, 40 (4), 1229-1237.

Zweck der Studie

Die Auswirkung anstrengender körperlicher Betätigung auf das Schlafverhalten von Schwimmern ist nicht eindeutig. Ziel der Studie war es daher, mögliche Veränderungen der Schlafparameter bei Spitzenschwimmern zu beschreiben, die unterschiedlichen Trainingsbelastungen (TL) ausgesetzt waren.

Methoden:

Achtzehn Eliteschwimmer (8 Frauen, 10 Männer) wurden vor einem großen Wettkampf über zwei einwöchige Vorbereitungsperioden mit hohem Volumen (P1, P2) und einer einwöchigen Tapering-Periode (P3) mit geringerem Volumen überwacht.

Interne (die Sitzungsbewertung der wahrgenommenen Anstrengung [sRPE]) und externe TL (Trainingsdauer und -volumen) wurden zusammen mit mehreren Schlafindizes (z. B. Schlafenszeit, Aufstehzeit, Schlafzeit, Aufwachen nach Schlafbeginn [WASO]) gemessen. Serummessungen von Harnstoff, Kreatinkinase (CK), Testosteron und Cortisol wurden vor und nach den Trainingseinheiten zu Beginn (montags) und am Ende (freitags) jedes Mikrozyklus durchgeführt.

Ergebnisse

Die TL des Athleten verringerte sich schrittweise signifikant von P1 auf P2 und von P2 auf P3. Von allen Schlafparametern zeigten sich nur signifikante Unterschiede in der Schlafenszeit und der Aufstehzeit (P3 > P1 und/oder P2). Auch die Schlafdauer (~6,3 Stunden) oder die Qualität (WASO: 41–45 Minuten) wurden durch TL nicht beeinflusst. Die CK-Werte sanken von P1 auf P3 (d = -0,8) und von P2 auf P3 (d = -0,6).

In jeder Trainingsperiode wurden auch positive, durch körperliche Betätigung verursachte Veränderungen der CK beobachtet. Die anderen Biomarker zeigten nicht die gleichen zeitlichen oder akuten Muster. Unabhängig von der TL litten die überwachten Schwimmer in dieser Studie unter unzureichendem und fragmentiertem Schlaf.

Fazit der Autoren

Weder die Schlafqualität noch die Schlafquantität wurden durch unterschiedliche TL-Größen beeinflusst. Unter den biochemischen Markern für Müdigkeit spiegelte die Baseline-Plasma-CK-Aktivität am besten die physiologische Reaktion auf TL wider.

Tipp 24: Regenerationsmanagement individuell optimieren

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